Sofia :)
Vielen lieben Dank an den dtv-Verlag für das Rezensionsexemplar! Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider. Meine Meinung: „bucket list“ ist nicht nur ein Monatshighlight für mich, sondern auch ein ganz besonderes Herzensbuch. Sein Inhalt hat mich mitgenommen und berührt, die Message des Buches ist vor allem für junge Frauen eine so Wichtige! Es geht um die Protagonistin Lacey, die positiv auf eine Mutation des BRCA1-Gens getestet wurde, wodurch sich ihr Brustkrebsrisiko stark erhöht, und die nun im Rahmen der Handlung entscheiden muss, ob sie präventiv eine beidseitige Masektomie durchführen lassen oder mit dem Risiko leben möchte. Dafür stellt sie eine bucket list auf mit all den Dingen, die sie mit ihren echten Brüsten noch erleben möchte. In „bucket list“ geht es also um ebendiese Reise der Protagonistin, aber gleichzeitig noch um so viel mehr – aber dazu später. Natürlich spielt das Thema Brustkrebs hier eine wesentliche Rolle. Man erfährt einiges über die Genmutation, wie betroffene Frauen damit umgehen und auch, wie die Gesellschaft darauf reagiert. Wenn man selbst in irgendeiner Form von Brustkrebs betroffen ist – sei es nun, weil man persönlich daran erkrankt ist oder jemanden kennt –, kann „bucket list“ allerdings unter Umständen an manchen Stellen durchaus triggern. Es ist eben ein sehr emotionales Thema und genauso wird es auch beschrieben. Gleichzeitig geht die Autorin ebenso feinfühlig mit Brustkrebs und seinen Auswirkungen auf Betroffene um, man fühlt sich hier trotzdem also sehr aufgehoben. Das liegt vor allem daran, wie Lacey porträtiert ist. Sie ist eine junge Frau Mitte 20, die am Anfang ihres Lebens steht und sich den typischen Problemen von Frauen in ihrem Alter stellen muss. Als Leserin in einer vergleichbaren Situation fühlt man sich ihr also besonders nahe und man kann sich gut in sie hineinversetzen. Als Lacey ihre Diagnose bekommt, muss sie nicht nur erst einmal lernen, damit umzugehen, sondern vor allem auch herausfinden, auf welche Art und Weise sie damit umgehen möchte. In diesem Prozess begleitet der Leser sie und erlebt mit, wie sie dabei viele Fehler macht und einsehen muss, dass jede Entscheidung Konsequenzen hat. Lacey lernt jedoch aus ihren Fehlern und erfährt dabei immer mehr über sich selbst. Dabei wird deutlich, dass sie eben eine junge Frau wie viele andere auch ist: Sie ist nicht perfekt und in vielen Dingen noch unerfahren. Als Leser kann man also auch sehr viel mit und von ihr lernen. Lacey ist nicht bloß irgendeine Protagonistin in einem Buch, sie ist eine Frau, wie man sie selbst auch sein könnte. Man findet sich selbst in ihr wieder, und diese Echtheit macht es möglich, sich in sie hineinzuversetzen und den Inhalt des Buches zu verinnerlichen. Genau das ist der größte Wert von „bucket list“. Nicht nur Lacey findet zu sich selbst, auch als Leser kann man so viel beim Lesen mitnehmen: Lacey macht eine unglaublich starke Entwicklung durch, während sie ihren eigenen Wert und das, was ihr im Leben wichtig ist, erkennt, und das führt dazu, dass man als Leserin ebenso darüber nachdenkt. In „bucket list“ geht es also nicht nur um Brustkrebs. Natürlich wird die gesamte Reise der Protagonistin ausgelöst durch ihre Diagnose, und das Buch klärt auch in sachlicher Hinsicht viel über Brustkrebs und Vorsorge auf, während es gleichzeitig das Thema Brüste im Allgemeinen enttabuisiert. Aber es ist so viel mehr als das! Es lehrt die Leserin auch viel über weibliche Sexualität, Selbstbewusstsein und den Wert der eigenen Person, und liefert damit einen wertvollen Beitrag zum Feminismus. Dabei spricht die Autorin diese Themen nicht mit dem sprichwörtlichen erhobenen Zeigefinger an, sondern zeigt sie auf so echte, lebensnahe Weise auf, wie Lacey echt und lebensnah ist. Fazit: Mich konnte „bucket list“ sehr berühren. Nicht nur, weil ich selbst schon mit Brustkrebs in Berührung gekommen bin und mir dieses Thema daher vielleicht noch etwas näher geht, sondern weil mir das Buch auch dabei geholfen hat, mir über viele andere Dinge klarzuwerden. Ich konnte viel von Lacey mitnehmen und das ist der Grund, weshalb „bucket list“ für mich sehr persönlich und ein Herzensbuch ist. Hinsichtlich der Handlung weist es zwischendurch durchaus vielleicht ein paar Längen auf, aber das mindert in meinen Augen nicht die Qualität des Buches – es geht primär eben nicht um die Handlung, sondern darum, was man aus „bucket list“ mitnimmt, und das ist unvergleichlich. Deshalb spreche ich auch eine Herzensempfehlung an jede junge Frau für dieses Buch aus!