Dark Rose
Nicht schlecht, aber leider nicht so gut wie sonst Cate entstammt einer Schauspieler-Dynastie, begründet von ihren Urgroßeltern. Immer waren die Sullivans seitdem Schauspieler und zwar verdammt gute. Auch Cate hat mit ihren 10 Jahren schon erste Erfahrungen sammeln dürfen. Doch dann wird sie vom Anwesen der Familie entführt. Sie kann entkommen und die Täter, darunter ihre eigene Mutter, werden verhaftet. Doch damit ist das alles längst nicht vorbei. Nicht nur Cate hat mit den damaligen Geschehnissen zu kämpfen, auch die Täter haben nicht vergessen, wem sie ihre Haftstrafen verdanken. Das Buch beginnt spannend mit der Familiengeschichte und Cates Entführung. Das alles ist total interessant und man will unbedingt wissen, was da noch kommt. Doch dann kommt vor allem eins: Länge. Das Buch folgt zu 90% Cates Leben. Wie sie nach dem Trauma versucht hat auf die Beine zu kommen, wie ihr Leben aussah. Es gibt verschiedene Teile, Teil 1 mit Cate als 10-jähriger, in Teil 2 ist sie 17/18 und in Teil 3 noch mal etwas älter. Man erfährt wie sich ihr Leben entwickelt, ab und an wie es Dillon gerade geht, dem Jungen, der ihr damals nach der Entführung geholfen hat, indem er und seine Familie sie aufnahmen und die Polizei riefen. Seitdem sind ihre Familien verbunden. Später mausert sich Dillon noch zu einem Protagonisten, aber das dauert. An sich ist das alles nicht uninteressant, aber leider zieht es sich. Manchmal sogar sehr. Normalerweise entwickelt sich bei Nora Roberts recht schnell eine Liebesgeschichte, man schmachtet und es wird spannend und schon ist man mittendrin und kann nicht mehr aufhören zu lesen. Hier kann man es leider. Wie gesagt, Cates Leben ist nicht uninteressant, aber nach über der Hälfte geht es nach wie vor eben darum. Ihr Leben. Die Liebesgeschichte kommt erst später. Das gibt dem Buch eine ganz andere Dynamik und es entstehen Längen. Leider fand ich das Buch sehr vorhersehbar. Es gab keine Überraschungen, keine Geheimnisse. Man hat immer alles sofort erfahren, bzw. war es so offensichtlich, dass man es gar nicht nicht herausfinden konnte. Das ist echt schade, denn so ging sehr viel von der Spannung verloren. Ein riesiger Pluspunkt sind die Charaktere, nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Familien, die Sullivans und auch Dillons Familie. Sie sind total sympathisch und man muss sie einfach mögen. Auch die „Bösen“ fand ich gut ausgearbeitet und überzeugend. Was mir ebenfalls gefallen hat, war die Darstellung der Medien und wie sie mit Personen in der Öffentlichkeit, vor allem Schauspielern in den USA umgehen. Wir alle kennen ja die Schlagzeilen, die man sieht, wenn man beim Friseur sitzt oder auch nur an einem Kiosk vorbei geht. X Promis sind quasi wöchentlich schwanger, drogenabhängig, lassen sich scheiden oder was weiß ich. Ich finde es schlimm, dass es erlaubt ist, solche Lügen zu verbreiten nur weil man es „Gerüchte“ nennt. Fazit: Ich fand die Charaktere wirklich toll, die Protagonisten, wie auch ihre Familien. Die Entführung am Anfang fand ich spannend, wenn auch für meinen Geschmack zu offensichtlich, was die Hintergründe anbelangt. Dann aber gab es vor allem eins: Längen. Leider. Man folgte vorwiegend Cate und ihrer Lebensgeschichte, was nicht uninteressant war, aber sich leider für mich sehr zog. Erst nach der Hälfte kommt die Liebesgeschichte dazu und das Buch entwickelt langsam den typischen Nora Roberts Zauber. Allerdings hat es mir dafür zu lange gedauert. Ich fand es auch schade, dass der Spannungsteil offen gestaltet war, man wusste immer wer was getan hat, da kam für mich dann leider keine Spannung auf. Ich habe mich nur gefragt, wie Menschen so böse sein können, aber das war‘s dann auch schon. Ich fand das Buch nicht schlecht, aber es kann für mich nicht mit den letzten Werken von Nora Roberts mithalten. Von mir bekommt das Buch ganz knappe 3 Sterne.