seehase1977
Gefährliche Gemeinschaft – ein kritischer und politischer Kriminalroman Katharina Hoffmann ist Krankenschwester und führt – von der Affäre mit ihrem Chef mal abgesehen – ein ruhiges Leben. Doch das gerät komplett aus den Fugen, als Katharina Opfer eines Überfalls wird und fast unmittelbar danach ihre Schwester Sara spurlos verschwindet. Weil die Polizei ihr nicht weiterhelfen kann, macht sich Katharina auf eigene Faust auf die Suche nach ihrer Schwester. Die Spur führt sie nach Grantzow, ein idyllisches Dorf in dem die Welt scheinbar noch in Ordnung ist… Meine Meinung: Marc-Oliver Bischoff schreibt einfach gute Bücher! Völlig begeistert hat mich seinerzeit "Die Voliere", ein Buch, dass ich jedem ans Herz legen kann. In "Die Sippe" greift der Autor wieder einmal ein aktuelles Thema auf. Es geht um Reichsbürgerschaft, um einzelne Personen oder auch Gruppen, die den Staat und sein Rechtssystem ablehnen und ihre Häuser und Grundstücke zum eigenen Staatsgebiet erklären. Gekonnt verwebt Bischoff die Thematik mit einer interessanten, spannenden und auch erschreckenden Story, die mit vielen Wendungen und falschen Fährten gespickt ist. Auch wenn Bischoff hier eine fiktive Geschichte erzählt, wer sich auch nur im Ansatz mit dem Thema "Reichsbürger" auseinandergesetzt hat wird schnell merken, dass die Realität so fern nicht ist. "Die Sippe" ist atmosphärisch und packend und auch wenn mir Handlungen und Aktionen - vor allem von der Hauptprotagonistin Katharina - nicht immer realistisch erscheinen, hat mich das Buch gefesselt und nachhaltig beschäftigt. Besonders interessant, das Nachwort der Amadeus-Antonio-Stiftung. Lesenswerter Kriminalroman bei dem es Marc-Oliver Bischoff eindrucksvoll schafft, sich vom bekannten Krimi-Einheitsbrei abzuheben.