lifeisbetterwithbooks
Inhalt: Linus Baker arbeitet in einem Amt zur Kontrolle von Waisenheimen, die magisch begabte Kinder beherbergen. Sein Leben ist im wahrsten Sinne trist, grau & freudlos, bis er eines Tages völlig unerwartet zu einem Spezialauftrag entsandt wird - Das Heim von Mr. Parnassus unterliegt besonderer Geheimhaltungsstufe und muss überprüft werden, was für Linus zum größten Abenteuer seines Lebens werden soll. Meinung Eine Rezension zu diesem Buch fällt mir etwas schwer, denn einerseits ist es wirklich wunderschön, andererseits kann ich keine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen, denn perfekt ist es dennoch nicht. Auch wenn die Welt, in der Linus lebt, nicht großartig erläutert wird, findet man sich doch gut ein: es wird deutlich, dass magisch Begabte als Menschen zweiter Klasse angesehen werden. Unklar bleibt, was magische Erwachsene so in ihrem Leben tun und welche Grenzen ihrer Existenz ihnen die Gesellschaft auferlegt. Wir Leser*innen lernen nur die Kinder kennen und auch hier wurde mir nicht ganz bewusst, ob ALLE magischen Kinder automatisch in Waisenhäuser kommen oder wie das funktioniert (denn Linus hat ganz schön viele Kollegen, die ganz schön viele Waisenhäuser betreuen). Weil Linus ein überkorrekter Beamter ist, wird er mit dem Spezialauftrag bei Mr. Parnassus betraut - warum genau er dessen Heim überprüfen soll? Das weiß Linus nicht und auch ich habe es ehrlich gesagt bis jetzt nicht verstanden. Nach diesen eher kritischen Punkten möchte ich nachdrücklich betonen, dass ab Eintreffen von Linus im Waisenheim eine wunderbar warmherzige Geschichte beginnt, die mit Kreativität und Humor gespickt ist. Besonders deutlich wird die Veränderung, da man zuvor kurz Einblick in Linus freudloses, tristes Leben bekommen hatte. Die Bewohner des Heims sind absolut liebenswürdig, ich habe sie alle in mein Herz geschlossen. Nur der geheimnisvolle Mr. Parnassus verblasste etwas neben den besonderen Kinder. Es gab ein Paar emotionale Szenen, die mich zu Tränen rühren konnten. Ich hätte mir nur gewünscht, dass auch die Liebesgeschichte offensiver, mit etwas größeren Gefühlen gestaltet worden wäre. Damit kommen wir zu meinem größten Wehmutstropfen: generell ist die Geschichte eher gemütlich. Sie wird mit außerordentlicher Liebe zum Detail erzählt, was ihren Charme und eine fröhliche Atmosphäre herstellt. Doch sollte man keine großen Erwartungen haben, dass es sonderlich spannend zu geht. Die Herausforderungen in der Geschichte und damit das Spannungslevel bleiben eher überschaubar. Es verläuft alles eher in vorhersehbaren Bahnen. Fazit Auf fast 500 Seiten passiert in der Story einerseits wenig, andererseits so viel. Ich kann jeden verstehen, dem es zu wenig ist. Aber wer auch Gefallen an einem ruhigeren Fantasy-Buch mit Wohlfühl-Charakter finden kann, der sollte sich "Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte" unbedingt kaufen!