nina 🌸
Eine spannende und abenteuerliche Geschichte in einer faszinierenden Welt. Zur Geschichte: Ich habe diese Geschichte von der ersten Seite an geliebt! Man wird in eine außergewöhnliche und besondere Welt geworfen, die nur so vor Kreativität und Phantasie sprüht. Ich bin nur zu gerne in diese Welt eingetaucht und wollte sie gar nicht mehr verlassen. Lin Rina beschreibt ihre Welten mit so viel Liebe zum Detail, wobei ihrem Ideenreichtum keine Grenzen gesetzt zu sein scheinen. In ihren Büchern steckt so viel Herzblut und Leidenschaft, dass ich sie nur dafür bewundern kann. Das Worldbuilding ist nicht nur unheimlich interessant, sondern auch wahnsinnig gut ausgearbeitet und schlüssig aufgebaut. Man erfährt so viel über das Volk der Bäume und seine Art zu leben, dass ich es fast schon für real hielt. Mit diesem Buch kann man im wahrsten Sinne des Wortes der Realität entfliehen. Die Geschichte selbst ist spannend, dynamisch, abenteuerlich und fesselnd. Dieses Buch ist mal etwas ganz anderes und steckt voller Überraschungen. Daneben gibt es einige humorvolle Momente, die mich gut unterhalten und zum Lachen bringen konnten. Außerdem ist die Atmosphäre des Dschungels einfach nur toll! Ich liebe die Naturverbundenheit der Charaktere in dieser Geschichte und bin immer tiefer in diese sonderbare und faszinierende Welt abgetaucht. Die Seiten flogen nur so dahin. Das Ende ist nicht ganz das, was ich erwartet habe, aber es passt gut zur Geschichte und ihrem Weltbild. Die Liebesgeschichte konnte mich leider nicht wirklich von sich überzeugen, was meines Erachtens vorwiegend daran lag, dass mir der männliche Protagonist bis zum Ende sehr blass erschien und seine Gefühle für mich dementsprechend wenig greifbar waren. Die Beziehung zwischen Limea und dem Fremdling entwickelt sich sehr schnell, womit ich generell überhaupt kein Problem habe, allerdings bedarf es meiner Meinung nach dann intensiver und starker Gefühle, um die Liebesgeschichte echt und glaubwürdig erscheinen zu lassen und diese fehlten hier leider. Die Emotionen kamen einfach nicht bei mir an, was ich sehr schade fand. Allerdings ist die Liebesgeschichte auch nicht das zentrale Thema des Buches, vielmehr geht es um die Welt des Baumvolkes und ihren Konflikt mit den Fremdlingen. Des Weiteren muss ich darauf hinweisen, dass es in diesem Buch eine sehr kritische Kussszene gibt, von der ich mir tatsächlich sogar wünschen würde, dass sie für die kommenden Auflagen nachträglich noch einmal überarbeitet oder zumindest in einem Nachwort kritisch diskutiert werden würde, da sie so wie sie jetzt ist definitiv eine ganz, ganz falsche Botschaft vermittelt, die von Leser:innen keinesfalls adaptiert werden sollte. "Limea" ist meines Wissens ein Jugendbuch und ich bin mehr als besorgt, dass gerade jüngere Leser:innen diese Botschaft unbewusst bzw. unreflektiert in ihre eigene Sichtweise und Vorstellungen übernehmen, was keinesfalls passieren sollte. Zu den Charakteren: Die Geschichte wird aus Limea's Sicht in der ersten Person Singular erzählt. Limea ist eine starke Protagonistin, zu der man aufschauen kann. Sie ist taff und setzt sich mutig für das ein, was ihr wirklich wichtig ist. Die junge Frau geht ihren eigenen Weg und folgt ihrer Intuition, was ich immer sehr beeindruckend und inspirierend finde. Limea ist selbstbewusst, klug, zielstrebig und mitfühlend. Wie bereits erwähnt, lernt man den männlichen Protagonisten der Geschichte leider nicht so gut kennen, wie ich es mir gewünscht hätte. Er wird nicht annähernd so detailliert beschrieben wie das Volk der Bäume und wenn dann geht es in diesen Ausführungen überwiegend um sein äußeres Erscheinungsbild, was ihn für mich leider ziemlich oberflächlich erscheinen ließ und sich wie gesagt auch negativ auf meine Wahrnehmung der Liebesgeschichte auswirkte. Ich konnte ihn bis zum Ende sehr schlecht einschätzen und bekam kein Gefühl dafür, wie er tickt und was ihn bewegt. Die Nebencharaktere blieben meines Erachtens ebenfalls zu großen Teilen sehr blass und erhielten im Verlauf der Geschichte kaum Raum zu ihrer Entfaltung, was ich ziemlich schade fand. Milla mochte ich allerdings sehr gerne und fand es toll, dass ihr Charakter im weiteren Handlungsverlauf noch mehr Tiefe erhielt, zu Beginn wirkte sie doch recht einfältig. Zum Schreibstil: Lin Rina schreibt einnehmend, fesselnd und mitreißend. Ihre detaillierten und plastischen Beschreibungen ließen mich Raum und Zeit vergessen und versetzen mich in eine andere Welt. Ich konnte mir den Dschungel und das Volk der Bäume bildlich vorstellen und war schlichtweg fasziniert von den malerischen Schilderungen und der scheinbar grenzenlosen Phantasie der Autorin. Lin Rina's Schreibstil ist gefühlvoll und lebendig, wobei ich mir bei der Liebesgeschichte eine intensivere und ausführlichere Darstellung der Gefühle der Charaktere gewünscht hätte. Das Buch lässt sich flüssig lesen und die Seiten flogen dabei nur so dahin. Ich war viel zu schnell am Ende angelangt. Weitere Anmerkungen: Das Cover ist ein absoluter Traum und könnte die Atmosphäre der Geschichte gar nicht besser einfangen. Ich bin wirklich begeistert! Und ich liebe die eingestreuten Illustrationen innerhalb der Geschichte, sie sind so toll! Fazit: Ich habe dieses Buch unheimlich gerne gelesen und kann es euch trotz meiner Kritikpunkte nur empfehlen, wenn ihr auf der Suche nach abenteuerlichen Geschichten mit kreativen Ideen und viel Phantasie seid. Das faszinierende und detailverliebt dargestellte Worldbuilding ist meines Erachtens definitiv die größte Qualität dieser Geschichte. Daneben ist sie spannend, fesselnd und unterhaltsam. Lediglich auf emotionaler Ebene und hinsichtlich der Charaktergestaltung sehe ich leider ein paar Schwächen, worüber man aber auch ganz gut hinwegsehen kann. 3,5/ 5 Sterne ⭐️