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hermunduh

Posted on 14.5.2021

Schwulsein in der Heavy Metal Branche Heavy Metal heißt Machopose, viel Gedöns um Freiheit, Männlichkeit, lärmende Gitarren, wedelndes Haupthaar, mordsmässiges Geschrei mit viel UUUUhhh und Ahhh und an jeder Hand 99 Frauen. Rob Halford ist der absolute Gegenentwurf zu diesem feuchten Traum. Der Sänger von Judas Priest, einer der erfolgreichsten Heavy-Metal-Bands aller Zeiten, ist schwul. Er war einer der ersten Typen dieses Musikgenres, der sich outete. Respekt! Bis zu seinem Outing hielt er seine Homosexualität geheim und war darüber depressiv und drogenabhängig geworden. In seinem Buch: Ich bekenne, erzählt er uns seine ganze Geschichte auf über 500 Seiten. Alles begann in einer Unterschichtfamilie in England. Walsall hieß das schmutzige Nest, in dem sich der junge Rob in einer bildungsfernen Umwelt freischwimmen musste. Irgendwann lernt er die richtigen Leute kenne, arbeitet am Theater und findet den Weg zu echten Rockmusikanten. Die Sprache des Buchs ist einfach, ein Lektorat scheint nicht stattgefunden zu haben, streckenweise liest es sich langweilig und klischeehaft, doch das gehört wahrscheinlich zum Metalsound. Das Hauptaugenmerk liegt weniger auf Judas Priest, sondern auf Halford und seiner Homosexualität. Das ist mal spannend, mal zieht es sich. Es geht viel um innere Dämonen und Lebensverhinderer, aber mit Happy End! Fazit: ein Buch für Fans der Band und Freunde und Verschlinger komplizierter Biografien. Ich bekenne: Die Autobiografie des Sängers von Judas Priest, Rob Halford, Heyne Hardcore Verlag, München 2021, 528 Seiten, ISBN: 345327343, 24 Euro

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