Booksurfer
Nachdem mich Grady Hendrix bereits mit "My best Friends Exorcism" begeistern konnte, war ich sehr gespannt was Southern Gothic bereithält, die Geschichte hört sich richtig toll an: 1988: in Patricia Campells Leben fehlt etwas: Ihr Mann ist ein Workaholic, die Kinder nörgelnde Teenager und ihre Schwiegermutter ist pflegebedürftig. Nicht das Leben das Patricia sich erhofft hat, nur ihr Buchclub in dem sie ihrer Leidenschaft für Serienkiller und True Crime nach gehen kann bereitet ihr Freude. Bis eines Tages James Harris, der Neffe ihrer Nachbarin, in die Gegend zieht. Patricia fühlt sich zu James hingezogen, doch dann geschehen merkwürdige Vorfälle und es verschwinden Kinder aus der Umgebung. Patricia und ihr Buchclub Freundinnen glauben das James etwas damit zu tun hat. Doch die Wahrheit ist viel schrecklicher und droht nicht nur Patricia, sondern ihre ganze Umgebung zu verschlingen... Mit Southern Gothic entführt uns Grady Hendrix in die Späten 80er Jahre in den Süden Amerikas. Das Setting war einfach richtig toll, ich mochte die ganzen 80er Jahre Vibes in der Geschichte. Der Autor lässt sich zu Beginn Zeit, um das kleine Südstaaten Städtchen zum Leben zu erwecken, schon bald darauf beginnt die Geschichte aber Fahrt aufzunehmen und eine unterschwellige Gefahr ist ständig präsent und erzeugt eine düstere Stimmung. Patricia mochte ich als Protagonistin sehr gerne, da sie trotz aller Widerstände ihren Weg geht und sich nicht von ihrem Ziel abbringen lässt. Auch, wenn sie dem Charme von James am Anfang verfällt, schafft sie es hinter seine Fassade zu blicken und ihm die Zähne zu zeigen. Ich fand ihre die Entwicklung von Anfang bis Ende wirklich gut dargestellt, wie sie sich aus ihrer Rolle als Hausfrau heraus kämpft. Auch der Buchclub war ganz gut dargestellt und zeigt das man niemals genau wissen kann, wer Freund oder Feind ist und wie einfach sich Misstrauen in ein bestehendes Gefüge einschleichen kann. Es gab einige Diskussionen über das Frauenbild hier, für mich hat es aber in die damalige Zeit gepasst. Grady Hendrix Schreibstil ist flüssig, spannend und mitreißend. Er schafft es den Leser in die 80er Jahr zu katapultieren und ganz langsam die anfängliche Stimmung kippen zu lassen, um ganz subtil den Horror in die Geschichte einfließen zu lassen. Dabei sind es nicht nur die Monster die den Horror erzeugen, sondern auch die Menschen. Es zeigt wie einfach das Böse die Menschen unterwandern kann, ohne das man es merkt. An der ein oder anderen Stellen wäre etwas mehr Tempo angebracht gewesen, aber die gezielt gesetzten Spannungsspitzen in der Geschichte machen das wieder gut. Mit Southern Gothic konnte mich Grady Hendrix auch diesmal wieder überzeugen. Durch das 80er Jahre Setting, die langsam bedrohlich werdende Stimmung und einem interessanten Plot schafft er es den Leser zu packen und nicht mehr loszulassen. Eine erfrischende Horrorstory mit vielen Anspielungen auf Dracula und andere Horrorgeschichten die dem ganzen nochmal das gewisse Etwas geben. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung. 4,5 von 5 Sternen