Profilbild von bibliomarie

bibliomarie

Posted on 12.5.2021

Fröhlich feiern die Bewohner des kleinen, aber sehr besonderen Elwenfels den Abschluss der Kirchenrenovierung. Deftige Spezialiäten und Rieslingschorle im pfälzischen Dubbeglas dürfen dabei nicht fehlen. Doch die Feier wird jäh unterbrochen, durch eine Erdbewegung neigt sich der Kirchturm und im Kirchenboden tut sich eine Spalte auf. Eine uralte Krypta scheint unter der Kirche zu liegen und auch ein gut konservierter Leichnam ist zu sehen. Carlos Herb ist natürlich gleich zur Stelle und findet ein altes Tagebuch. So bitter es ist, das bedeutet für das verwunschene Elwenfels dass nun alle möglichen Ämter und Dienststellen den Ort heimsuchen. Polizei, Denkmalamt, Archäologen – wie soll da das Geheimnis des Dorfs und seiner unterirdischen Gänge gewahrt werden? Das ist nun der vierte Band dieser wirklich besonderen Pfalz-Krimis und er ist so ideenreich und gelungen wie die Vorläufer. Auch wenn es ein in sich geschlossener Kriminalfall ist, den man genussreich auch ohne Vorkenntnisse lesen kann, freue ich mich, dass ich alle Bewohner schon kenne und um ihre Besonderheiten weiß. Der Hamburger Carlos, Ex-Polizist und inzwischen Privatdetektiv ist schon heimisch geworden und wird auch dieses Mal wieder herausgefordert. Aber in Elwenfels ziehen alle an einem Strang und wenn es ganz gefährlich wird, sind auch die geheimnisvollen „Elwetritsche“ zur Stelle. Diese Fabelwesen sollte man nicht unterschätzen, auch wenn sie eher lustig aussehen. Was wäre die Pfälzer Krimiszene ohne das Autorenpaar Habekost? Sicher um einiges ärmer. Ich bin immer wieder auf’s Neue begeistert von ihrem Ideenreichtum, von ihren liebevoll gezeichneten Figuren und dem Pfälzer Dialekt, der hier zelebriert wird. Ihre Geschichten sind spannend, humorvoll und in der Region verwurzelt. Eben genau das, was einen guten Regionalkrimi ausmacht. Dabei gelingt es ihnen mit jedem Band wieder eine neue Geschichte zu erzählen, neue faszinierende Figuren einzuführen und den Elwenfelser Kosmos zu erweitern. Kann man Heimweh nach einem Ort haben, den es gar nicht gibt? Ja, nach Elwenfels schon und ich bin sicher, das geht auch anderen Lesern so.

zurück nach oben