marieause
Ein zwar dünnes, aber doch großes Buch über Familie, Freundschaft, Trauer, Neid, Verlust und Hoffnung. Zwei Paare, beste Freunde, leben in engster Nachbarschaft. Doch die Freundschaft hat einen tiefen Riss, seitdem Sophie und Thies ihr Kind verloren haben und in einer Mischung aus Trauer und Schuldgefühlen, aber auch Neid auf das scheinbar perfekte Leben ihrer Freunde versinken. Als ein fremde Frau in den Ort und ihr Leben kommt, beginnt eine eigenartige Dynamik im Leben der zwei Familien. Ich mochte die Entwicklung, die die Geschichten nahm. Zeitweise hatte der Roman auch Züge eines Krimis - er war tragisch, aber auch sehr spannend. Die Figuren so, dass ich mich in fast alle hinein versetzten konnte, lediglich bei Thies habe ich mich schwergetan. Interessant fand ich auch die mal völlig andere Beschreibung eines Kindes, fernab der klassischen Zuweisung bei so jung Verstorbenen. Und was dies mit den Eltern gemacht hat. Bei all der Düsternis war es aber nie richtig hoffnungslos. Es fällt mir schwer, die Sogwirkung des doch relativ dünnen Buches zu beschreiben, es passt nicht richtig in meine Schubladen. Aber vielleicht habe ich es gerade deswegen so gerne gelesen?