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Essen, 1968. Bärbel kehrt nach einer unglücklichen Affäre aus Hamburg zurück nach Essen zu ihrer Familie. Schnell findet sie einen neuen Job als Ärztin in einem Krankenhaus, doch die Nähe zu ihrer Jugendliebe Klaus macht ihr zu schaffen. In diesem dritten Band der Ruhrpott Saga erfahren wir nun, wie es der Familie weitergeht. Inge und Johannes leben mit Karl, Jakob und Tante Claire zusammen in ihrem nun renovierten und erweiterten Haus. Auch für Bärbel ist noch Platz, doch diese möchte bald auf eigenen Füssen stehen und auch ein wenig Abstand zu Klaus und seiner Familie schaffen. Der hat mittlerweile geheiratet und hat eine kleine Tochter. Doch seine Ehe ist sehr unglücklich und eine Scheidung nur schwer durchsetzbar in dieser Zeit. Ich war sofort wieder in der Geschichte, Eva Völler schafft es, dem Leser gleich ein Gefühl des nach Hause kommens zu geben. Diesmal liegt der Fokus auf Bärbel und Jakob, der mittlerweile kurz vor dem Abitur steht und seine erste Liebe erlebt. Mir hat die Schilderung der Gesellschaft der damaligen Zeit mit den Schwierigkeiten, dies damals noch in vielen Belangen gab, wieder gut gefallen. Bärbel steht als Ärztin bei ihren Kollegen besonders unter Beobachtung, auch ihr privates Leben hat Auswirkungen auf den Job. Klaus, der versucht sich von seiner Frau scheiden zu lassen, muss erfahren, wie schwierig das nach damaligen Recht doch sein kann. Jakob engagiert sich politisch und versucht durch Ferienjobs unter Tage das Leben des Proletariats zu verstehen. Und natürlich ist es wichtig, was die Nachbarn so denken. Wobei sich da immer wieder rausstellt, dass die Nachbarschaft meist nachsichtiger ist, als man denkt. Leider geht die Geschichte der Essener mit diesem Band zu Ende, ich hätte sie gerne noch weiter auf ihren Wegen begleitet. Mir hat diese Reihe wirklich gut gefallen, sie wurde von Band zu Band immer besser. Daher von mir auch hier wieder eine unbedingte Leseempfehlung!