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Die Journalistin Asne Seierstad wurde von Sultan Khan eingeladen, einige Zeit bei seiner Familie in Kabul, Afghanistan zu leben. Ihre Beobachtungen aus dieser Zeit hat Sie in „Der Buchhändler aus Kabul“ geschildert. Was für eine Geschichte. Einmal angefangen, wollte ich nicht mehr aufhören zu lesen und wenn ich dann doch mal unterbrechen musste, hat es mich trotzdem nicht losgelassen. Asne Seierstad beschreibt nicht nur den Alltag und das Leben von Buchhändler Khan und seiner Familie, sondern gibt auch Einblicke in die Geschichte Afghanistans und wie das Leben seiner Bevölkerung durch den Krieg und die ständigen Regimewechsel beeinflusst wurde. Immer wieder lernt man neue Familienmitglieder kennen, aus deren Perspektive geschrieben wird und lernt die Personen so auf verschiedene Weise kennen. Die Figuren selbst bekommen so viel Tiefe und gehen einem damit sehr nah. Auch wenn ich „Der Buchhändler aus Kabul“ regelrecht verschlungen habe und super interessant fand, muss man den Bericht durchaus auch mit kritischem Blick lesen. Der Autorin wurde nämlich von Familienmitgliedern vorgeworfen, dass einige Zitate nicht korrekt wiedergegeben wurde und andere durch intime Schilderungen Probleme bekommen haben. Eine Empfehlung kann ich trotzdem aussprechen, auch wenn man sich für das ganze Thema nicht so interessiert, nach dem Lesen besteht aufjedenfall das Interesse, mehr über die Geschichte Afghanistans zu lernen. So ging es jedenfalls mir ☺