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mounddiemachtderbuchstaben

Posted on 6.5.2021

Neben dem hübschen Cover lockte mich der Klappentext. Persönlich finde ich es immer wichtig, dass eine Geschichte nicht nur zu unterhalten weiß, sondern auch etwas vermittelt. Sei es Wissen oder moralische Werte, wenn es gut gemacht ist, profitieren die Kinder auf eine ganz leichte Art und Weise davon. So war ich neugierig, wie das angekündigte Wissen über das Meer in die Erzählung eingebettet werden würde. Optisch gefiel mir das Buch. Durch das große Format eignete es sich hervorragend zum Vorlesen. Der farbige Einband war verlockend und ich mochte den klaren Aufbau des Buches. Ein Kapitel bestand aus einer Doppelseite. Links gab es das Abenteuer des kleinen Jungen Daniel mit seiner neuen Freundin Nubia zu lesen, rechts leuchtete uns immer eine sehr schöne, passend zum Text gestaltete Illustration entgegen. Insgesamt neun Kapitel erwarteten uns und besonders für jüngere Kinder, die selber noch nicht lesen können, waren die einzelnen Abschnitte von einer angenehmen Länge. Der Erzählstil war leicht und sehr einfach gehalten. Perfekt also für die kleineren Zuhörer. Gut gefiel mir hier, dass das Wissen über das Meer und seine Bewohner verständlich vermittelt wurde. Besonders als Längenangaben vorkamen, hatte ich kurz Sorge, dass dies zu abstrakt sein könnte. Barbara Bilgoni nahm sich aber die Zeit, um dies verständlich und kindgerecht zu vermitteln. Leider störte mich der Aufbau der kleinen Geschichten ein bisschen. Es gab keinen angenehmen Einstieg und viel zu oft ein abruptes Ende. Insgesamt wurden nicht mehr wie vier Sätze dafür aufgewendet und wir Leser wurden mitten ins aktuelle Abenteuer katapultiert. Hier hätte ich mir einen sanfteren Übergang gewünscht, es war doch ziemlich hart. Inhaltlich gefiel mir das vermittelte Wissen. So gab es etwas über Seebeben, Korallen, Meeresverschmutzung im Allgemeinen und vieles über die Meeresbewohner selbst zu erfahren. Dies alles geschah ohne erhobenen Zeigefinger, sondern mit einer neutralen Erklärung. Eingebettet wurde das Ganze in spannende Abenteuerhäppchen, welche die beiden Protagonisten erlebten. Daniel, der kleine Junge und seine Delfinfreundin Nubia blieben mir charakterlich zu farblos. Mir persönlich fehlte der Bezug und ich fand es schade, dass es keine Schnittpunkte gab, sich in dem Jungen wiedererkennen zu können. Es wäre schön gewesen, zumindest Daniel ein bisschen näher kennenlernen zu können. Auch die schnell entwickelte Freundschaft zu Nubia war nicht richtig greifbar. So waren wir zwar immer sehr auf das neue Abenteuer gespannt, konnten aber keinen engeren Bezug zu den Figuren aufbauen. Der im Klappentext angekündigte Märchenrahmen fehlte mir. Der Reise in die Unterwasserwelt fehlte für meinen Geschmack der märchenhafte Zauber. Stattdessen würde ich diese Geschichte eher als Fabel einordnen und dazu würde auch der Inhalt perfekt passen. Daniel musste keine Probleme lösen, sondern nahm aus jedem Erlebnis mit Nubia Erkenntnisse für sich mit. Unter diesem Gesichtspunkt fand ich das Buch richtig klasse, weil es auf eine einfache und dennoch nachhaltige Weise so wichtige Themen wie Plastikmüll im Meer behandelte und zum Nach- und Umdenken anregte. Abgerundet wurde der Gesamteindruck zu dem Buch von den sehr schönen Illustrationen von Sonia Sengupta. Die Farben der Zeichnungen waren richtig schön kräftig und luden zum Ansehen ein. Dabei gab es viel zu entdecken und hier gefiel mit besonders, dass Wert auf Mimik und Gestik der Figuren gelegt wurde. Das Zusammenspiel aus Text und Bild war klasse. Die Zeichnungen nahmen keine Handlungen vorweg, im Gegenteil, sie erzeugten Erwartungen an das, was kommen würde. Zudem waren die Illustrationen besonders für die Zielgruppe ab 4+ absolut ansprechend gestaltet worden. Fazit: Für mich war dieses schöne Buch kein Märchen im klassischen Sinn, sondern eher eine Ansammlung von kleinen Fabeln. Dies schmälerte jedoch nicht den Reiz für die jüngsten Leser, den interessanten und lehrreichen Abenteuern des kleinen Daniels und seiner Delfinfreundin Nubia zu folgen. [ich würde dem Buch 3 - 3,5 Sterne geben. Da aber mein Kind das Buch ebenfalls gelesen hat und es ihm gefallen hat, runde ich gern auf Sterne auf]

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