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wortewunder

Posted on 5.5.2021

Die Studentin Cara ist an einem berühmten britischen Elite-College angenommen worden und sucht verzweifelt nach einer günstigen Unterkunft. Sie kann sich nur mithilfe von Gelegenheitsjobs über Wasser halten. Als die Ravens, eine ebenso exklusive wie mysteriöse Studentenverbindung, ihr ein Zimmer in ihrem Wohnheim anbieten, nimmt sie das Angebot erleichtert an. Was sie zunächst nicht weiß: die Aufnahme in die Verbindung ist an ein Aufnahmeritual geknüpft. Cara muss auf drei aufeinander folgenden Verbindungsbällen mit einem unbekannten Partner aus einer anderen Verbindung ein Paar spielen. Gemeinsam muss das zusammengestellte „Match“ anspruchsvolle Aufgaben lösen, um in die jeweilige Verbindung aufgenommen zu werden. Im Laufe der Zeit stellt sich Cara immer mehr die Frage, welche Ziele die Verbindung verfolgt und wem sie eigentlich in ihrem Umfeld trauen kann. Warum warnt ihre beste Freundin sie so eindringlich vor den Ravens? Und was hat es mit der verschwundenen Raven-Anwärterin Beverly auf sich? Die Story von „Matching Night“ ist raffiniert gestrickt und nimmt sehr schnell an Fahrt auf. Spannend für Cara und für den Leser ist zunächst einmal der Auswahlprozess des Matches. Es macht Spaß, die abenteuerlichen und aufregenden Prüfungen mitzuverfolgen, die Cara und ihr Partner im Anschluss absolvieren müssen. Dabei wechselt die Autorin mit Leichtigkeit von einem Genre ins andere. Nervenaufreibende Passagen wechseln sich mit der Beschreibung der glamourösen, fast märchenhaften Verbindungsbälle ab. Man taucht gerne ein in die luxuriöse Welt der Ravens. Kaum entwickelt sich eine Liebesgeschichte, schleichen sich fast schon thrillerhafte Aspekte mit ein. Das fand ich an der Story überraschend und das hat mir sehr gut gefallen. Über allem jedoch schwebt die Frage: Was geht hier eigentlich vor sich? Und wem kann Cara wirklich trauen? So ziemlich jede wichtige Figur hat ein Geheimnis, das sie nicht preisgeben will. Die Protagonistin Cara ist eine positive, impulsive Figur, die um die Finanzierung ihres Studiums kämpft und bei der in Liebesdingen das Herz den Verstand zum Teil sehr erfolgreich ausschaltet. Ihr Schwanken zwischen zwei Jungs wird nachvollziehbar erzählt. Ihr Geheimnis ist ihre traumatische letzte Beziehung, die sie in ihrem Handeln immer noch beeinflusst, die aber weitgehend im Dunkeln bleibt. Caras beste Freundin Hannah recherchiert an einem Artikel für die Studentenzeitung über die Verbindung der Ravens. Sie scheint über wichtige und brisante Informationen zu verfügen, die sie aber nicht weitergeben kann und will. Sie warnt Cara mehrfach vor den Ravens und auch vor Taylor, Caras bestem Freund. Taylor ist ein echter Womanizer, der mit Cara zwar heftig flirtet, aber in schwierigen Situationen immer für sie da ist. Warum aber bezeichnet ihn Hannah als gefährlich? Josh ist eine interessante Figur. Er ist der Sohn der amerikanischen Präsidentin. Wenn er sich nicht hinter die Fassade des arroganten Präsidentensohns zurückzieht, ist er rücksichtsvoll und hilfsbereit. Warum spielt er diese Rolle gegenüber Cara? Und warum setzt er alles daran, in eine Verbindung aufgenommen zu werden? Ohne Klischees kommt auch diese College-Geschichte leider nicht aus. Natürlich gibt es im Figuren-Arsenal die intrigante Zicke, die gemein zu Protagonistin ist, ohne dass es einen konkreten Grund dafür gibt. Die männlichen Helden, die dem Herz von Cara gefährlich werden können, werden beide als äußerst attraktiv und selbstbewusst geschildert. Ich würde mir männliche Protagonisten für eine solche Geschichte wünschen, die vor allem mit anderen Eigenschaften punkten können. Zum Schluss von „Matching-Night“ gibt es eine sehr überraschende Wendung, die die Story in einem ganz neuen Licht zeigt. Selbstverständlich hat die Autorin einen fiesen Cliffhanger miteingebaut, aber zum Glück gibt es schon den zweiten Band. Fazit: „Matching Night“ ist ein rundum gelungener Mix aus Thriller, Abenteuergeschichte, Lovestory und jeder Menge Glamour. Sehr gefallen hat mir, dass der Leser nie genau weiß, wie die Figuren und Situationen einzuschätzen sind. Jede der Hauptfiguren hat ein Geheimnis. Niemandem kann man wirklich trauen. Eine völlig überraschende Wendung am Ende der Geschichte ist ein gelungener Schachzug der Autorin und macht extrem neugierig auf den zweiten Band.

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