Judikos Welt
In der Vergangenheit habe ich die Stand-alone-Bücher von Arno Strobel sehr gefeiert. Bin bisher aber nie dazu gekommen, auch seine Vorgänger zu lesen, geschweige denn die Max-Bischoff-Reihe. Nun entdecke ich "Mörderfinder", der Auftakt einer neuen Reihe, aber wieder mit Max Bischoff. Ich war einfach neugierig, was es damit auf sich hat und vor allem, ob man es auch lesen kann, wenn man die vorherige Reihe, rund um den Fallanalytiker, noch nicht kennt. Zum Inhalt: Seine Zeit beim KK 11 in Düsseldorf ist Geschichte. Jetzt fängt Fallanalytiker Max Bischoff an der Polizeihochschule in Köln neu an. Bildet die aus, die so gut werden wollen wie er. Aber die Fälle finden ihn trotzdem. Als ihn der Vater der seit sechs Jahren verschwundenen Leni Benz um Hilfe bittet, will Max sofort ablehnen. Aber er merkt, dass er es nicht kann. Zu viele Fragen sind ungeklärt im Fall der Grundschülerin, die auf dem Schulweg verschwand und nie mehr gesehen wurde. Doch wieso taucht jetzt Lenis Ranzen wieder auf, steht an seinem Platz in ihrem Elternhaus, als sei nichts geschehen? Wie kann das sein, nach all der Zeit? Und vor allem: Weshalb gibt es so viele Parallelen zu einem aktuellen Fall? Max begibt sich auf die Spur des Täters ... Eigene Meinung: Erst hatte ich, wie schon erwähnt, Bedenken, dass mir etwas fehlen würde, zu der Person Max Bischoff. Das kann ich nun verneinen, auch wenn einzelne Szenen darauf anspielten. Viel mehr habe ich jetzt Lust auch mit diesen Büchern noch zu beginnen. Wichtige Eckdaten zu der Person Max Bischoff, gab es aber auch nochmal, in der Innenklappe des Buches. Der Anfang war sehr spannend und irgendwie mysteriös. Zudem sehr atmosphärisch. Ich fand es wirklich gruselig, wenn die verstellte Stimme, mit dem Kinderlied "finster, finster" angefangen hat zu singen. - Gänsehaut! Max mochte ich sehr gerne. Er war mir gleich sympathisch. Den Hauptkommissar Bernd Menkhoff, eher weniger. - Zuerst zumindest! Dann wurde er mir von Seite zu Seite sympathischer. Die Idee eines gemeinsamen Detektivbüros habe ich schon in den kommenden Fällen gefeiert. Doch dann kam alles ganz anders... Das lass ich hier jetzt mal unkommentiert, um nicht zu spoilern. Bei allen anderen Mitwirkenden wusste ich nicht mehr, wem ich noch trauen konnte. Alle kamen mir irgendwann verdächtig vor, was ja auch die Spannung ausmacht. Der Auftakt zu dieser Reihe hat mir also unglaublich gut gefallen und ich möchte nicht nur weiterlesen, sondern auch die vorherige Max-Bischoff-Reihe noch lesen. Wichtiger Hinweis: Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass es in diesem Fall, ja von verschwundenen Kindern handelt und einem das durchaus auch Kopfkino bescheren kann. Der Autor hat aber darauf geachtet, nicht allzu detailgetreu die Szenenerie zu beschreiben, sodass es sich eben nur in den eigenen Köpfen abspielt und was die eigene Phantasie zulässt. Dennoch ist es aber auch ein Thriller und Kinder spielen hier eine große Rolle. Fazit: Sooooooo gut! Sehr atmosphärisch, dass ich mich echt ein wenig gegruselt habe und vor allem finde ich Max richtig klasse. Die Vorgänger aus der ursprünglichen Max Bischoff-Reihe, als er selbst noch bei der Kripo war, braucht man nicht als Basiswissen. Kann ich bestätigen! Macht aber Lust darauf. Absolute Leseempfehlung! ☆☆☆☆☆