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mabuerele

Posted on 4.5.2021

„...Das satte Grün einer riesigen alten Eiche beruhigte ihre aufgewühlten Nerven, und der Duft nach Thymian und aufgeheiztem Stein verdrängte die Schatten der Vergangenheit...“ Lilou ist mit ihrem Freund Simon unterwegs. Dabei treffen sie auf die Reste eines 1934 abgestürzten Postflugzeugs. Lilou erlebt in Gedanken, was damals passiert sein könnte. Doch ihre Wanderung ist abrupt zu Ende, als sie einen Anruf von Commissaire Demoireau erhält. In einem Weinberg wurde ein Toter gefunden. Lilous Freundin Claire hat sich einen alten Schreibtisch gekauft. Zusammen mit Lilou und Simon trägt sie ihn in ihre Wohnung. Dort öffnet sich ein Geheimfach. Es enthält einen Kaufvertrag für ein Chateau Madeleine aus dem Jahre 1933. Die Autorin hat einen fesselnden Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Wie schon das Eingangszitat zeigt, beherrscht die Autorin das Spiel mit Worten und Metaphern. Lilou fährt zweigleisig. Beruflich kümmert sie sich um den Mord, privat versucht sie heraus zu finden, wo das Chateau Madeleine liegt. Die Mordermittlungen erweisen sich als schwierig. Der Tote hatte keinerlei Papier und wird bisher nicht vermisst. Sein Auto ist verschwunden. Angeblich hat keiner etwas gesehen und gehört. Da die Prominenz des Ortes ihre Häuser in der Nähe des Tatorts hat, wird der Commissaire extra darauf hingewiesen, behutsam vorzugehen. Das Desinteresse der Befragten begründen Demoireau gegenüber Lilou so: „...Manche Menschen leben in ihrer eigenen Welt und wollen mit dem Rest möglichst nichts zu tun haben...“ Auch das Chateau Madeleine kennt keiner. Selbst im Katasteramt gibt es dazu keinen Eintrag. Erst als Lilou und Simon die Gaststätte von Lilous Tante im Nachbarort aufsuchen erinnert sich ein alter Einwohner. Als besonderes Stilmittel befinden sich im Buch Briefe beginnend mit dem Jahre 1934. Eine Frau schreibt an Verwandte in den USA, dass sie Deutschland verlassen haben und in Frankreich ein Weingut gekauft haben. Aber es gibt Probleme. Lilou gelingt es, die Identität des Toten aufzuklären. Allerdings hat sie dabei nicht den Dienstweg eingehalten. „...Sollte sie denn alles ausblenden, was links und rechts des Weges geschah, und quasi mit Scheuklappen durch die Welt laufen, nur einen einzigen Ermittlungsansatz vor Augen?...“ Plötzlich gerät der Fall in eine völlig neue Richtung. Lilou hat Feuer gefangen. Die Geschichte lässt sie nicht mehr los. Mit unkonventionellen Methoden kommt sie dem Täter immer näher. Der Krimi hat mir sehr gtu gefallen. Lilous jugendlich frische Art gibt den Ermittlungen ein besonderes Flair.

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