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gwyn

Posted on 3.5.2021

Wer hat eigentlich das Auto erfunden? Die Glühbirne, das Internet, den Mikrochip, den Reiß- oder den Klettverschluss, die Jeans, Post-it-Zettel, die Instantnudeln? Viele Dinge, die wir heute für selbstverständlich halten, sind nicht einfach so aufgetaucht. Klar, manches entdeckte man durch glückliche Zufälle. Andere Erfindungen sind das Ergebnis von Teamwork und langen Abenden im Labor. Wie kam man auf solche Dinge? Das Buch beginnt mit dem Veloziped, dem Fahrrad, auch «Dandy Horse» genannt. Derzeit ist in Mode letztendlich das erste Rad: das Laufrad für Kinder. So ähnlich muss man sich nämlich die ersten Räder um 1817 vorstellen. Die Pedale kam erst 1870 dazu. Dann geht es weiter zu den (Gummi)Reifen – die die ersten Fahrräder auch nicht hatten – ab 1888. Und wie kam es dann zum Auto? Hier musste jemand den Motor erfinden. Wie funktioniert eigentlich ein Dieselmotor (1860)? Die erste Ampel wurde bereits 1868 in London aufgestellt, was mich erstaunte. Aber klar, die Kutschen und Reiter waren ziemlich gefährlich für Fußgänger. Und aus der ersten handbedienten Ampel wurde 1920 die Verkehrsampel, die wir heute kennen, rot-gelb-grün, die heute vernetzt ist. Das als Einführung dazu, wie das Buch aufgebaut ist. Denn die Autorin vernetzt Dinge, die aufeinander aufbauen: Der erste Computer, das Internet, Frequenzsprungverfahren. Das gefällt mir, auch weil für uns so banale Dinge erwähnt werden, die ganz wichtige Hintergründe haben: Jeans, Reißverschluss und Klettverschluss. Interessant ist die Geschichte der Zahnpasta. Auch die Erfindung der Instantnudel hat einen bewegenden Background. Der Verlag Kleine Gestalten gibt eine Altersempfehlung von 9 - 11 Jahren. Die Texte sind reich bebildert, verständlich geschrieben und spannend zu lesen, großbuchstabig, daher empfehle ich das Buch ab Schulbeginn – man muss ja nicht alles am Stück lesen. Hier geht es nicht um die Erfinder, sondern um die Sache an sich und die Ursachen, die zu der Entwicklung führten. Ein Sachkinderbuch, das für die gesamte Familie reizvoll ist. Becky Thorns illustriert das Buch sehr fein in angenehmen Naturtönen. Die Grafiken unterstreichen das Gelesene, veranschaulichen es. Anne Ameri-Siemens bringt ihre langjährige Erfahrung als Journalistin und Autorin in ihr erstes Kinderbuch ein, in dem sie spannende Geschichten über die Entwicklung der Menschheit und den Wandel der Welt erzählt. Sie schreibt unter anderem für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und das SZ-Magazin. Mit der Verfilmung ihres Spiegel-Bestellers «Für die RAF war er das System, für mich der Vater», war sie 2008 für den Grimme-Preis nominiert. Becky Thorns ist die Illustratorin des preisgekrönten Kleine Gestalten Bestsellers «Die Welt der Wale». Seit dem Abschluss ihres Kunststudiums an der Falmouth University 2015, arbeitet sie als Illustratorin und Typografin. Sie lebt in Cornwall, England.

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