Profilbild von Wedma

Wedma

Posted on 3.5.2021

Diese Folge hat mich zunächst zwiegespalten gelassen. Ich habe sie dann mir auch, in gekürzter Fassung, nach einer Pause von paar Wochen, angehört. Gert Heidenreich hat wieder wunderbar gelesen, wie auch die Folgen zuvor. Alle Figuren hatten bei ihm ihre eigene Stimme. Ihre emotionalen Befindlichkeiten bekam man auch prima mit. Schade fand ich, dass es die gekürzte Fassung war. Klappentext beschreibt den Inhalt sehr gut. An sich ist in dieser Folge vieles, wie man es von den Geschichten um Kommissar Duval kennt: Es gibt ein Thema, oft gesellschaftskritischer Natur, die dem Fall zugrunde liegt und vorm inneren Auge der Leser nach und nach ausgebreitet wird. Diesmal ist es der Umgang mit den Juden und ihren Kindern an der Cote D‘Azur im zweiten Weltkrieg und in unserer Zeit. Kein einfaches Thema. Hier recht detailreich und doch unterhaltsam aufbereitet. Besonders die neuen Figuren, die Familie des jungen Mannes, der auf dem Friedhof aufgefunden wurde, waren mir wie aus dem wahren Leben entsprungen. Besonders bleibt mir sein Großvater und seine Geschichte noch lange in Erinnerung. Aber! Wer am Ende als Mörder gehen durfte, fand ich aber doch eher feige. Zwar klassisch im Sinne der Form, aber inhaltlich nicht wirklich befriedigend. Klar hätte es so sein können, die Motive wurden geklärt oder besser gesagt dem Leser erklärt, aber… Und obwohl man zum Schluss doch auch schöne, rührende Szene hat und der Fall ein gutes Ende nimmt, war mir, als ob man die Geschichte zum Schluss vermasselt hatte. Ansonsten ist es eine recht starke Folge, dank des Themas, das dem heutigen Leser einiges aus der Geschichte beibringt und ermahnt, aus den alten Fehlern zu lernen, und der wirklich guten Umsetzung. Gern vergebe ich 4 Sterne und verbleibe auf die weiteren Folgen gespannt.

zurück nach oben