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skjoon

Posted on 2.5.2021

In dieser vorliegenden Biographie geht es um eine Frau, die in eines der bedeutendsten Kaiserhäuser Europas hineingeboren wurde. Erzherzogin Elisabeth "Erzsi" Marie von Österreich, die einzige Tochter von Kronprinz Rudolf und Enkelin von Kaiserin Elisabeth aka "Sisi" und Kaiser Franz Joseph I. Sie galt als Lieblingsenkelin des Kaisers, hatte scheinbar alles was sie sich nur wünschen brauchte und führte dennoch ein sehr bewegtes Leben. Sie wuchs am kalten Wiener Hof auf, verlor früh ihren Vater und hatte zu ihrer eigenen Mutter, Stephanie von Belgien, nie ein sonderlich enges Verhältnis. Mit 18 heiratete sie den Mann, den sie sich eingebildet hatte, Otto Fürst zu Windisch - Graetz, doch die Ehe war keine glückliche. Sie forderte beim Kaiser die Scheidung, doch dieser weigerte sich. Als das Kaiserreich Österreich-Ungarn 1918 endgültig zerfiel, kämpfte Elisabeth alleine in Wien um ihr Überleben. Von da an, war sie keine Adelige mehr, sie hatte keine schützende Hand mehr über sich und bestritt ihr Leben allein. Sie ließ sich scheiden und ging eine Partnerschaft mit dem sozialdemokraten Leopold Petznek ein, was ihr später den Namen die "rote Erzherzogin" brachte. Dieses Buch behandelt das Leben der Elisabeth Petznek sehr ausführlich und mit sehr vielen Details. So beinhaltet diese überaus lesenswerte Biographie auch einige Bilder, die dem Leser einen noch besseren Einblick in das Leben auf dem Wiener Kaiserhof bieten. Auch das spätere Leben als Fürstin und dann als "einfache" Bürgerin hat die Autorin sehr gut geschildert. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und möchte es jedem ans Herz legen, der sich für die Habsburger und da insbesondere für die weit verzweigte Familie von Kaiser Franz Joseph interessiert. Ein äußerst interessante und sehr gut recherchierte Biographie über das einzige Kind von Kronprinz Rudolf von Österreich! Zwar ist Elisabeth"Erzsi"Petznek, eine geborene Prinzessin von Österreich nicht unbedingt sympathisch, doch ihr Leben war ein äußerst bewegtes, was hier sehr gut geschildert wird. Sie hatte es nicht immer leicht, trug daran durchaus auch eine Mitschuld, doch das, was sie Österreich am Schluss hinterlassen hat zeigt, was für eine starke und intelligente Frau sie war!

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