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patricianossol

Posted on 1.5.2021

Die Falkenbach-Saga geht weiter. Im zweiten Band der Buchreihe stehen, wie im Buchtitel bereits ankündigt, die Frauen der Familie im Fokus des Geschehens. Nahtlos knüpft die Geschichte an die Ereignisse des ersten Bandes an. Es empfiehlt sich also, zuvor „Das Unrecht der Väter“ zu lesen. Wir schreiben das Jahr 1937. Die Nationalsozialisten sind auf dem Vormarsch und damit spitzt sich die Lage für die jüdische Bevölkerung zu. Während sich für Paul-Friedrich die Möglichkeit ergibt, das repräsentative Grundstück der jüdischen Nachbarsfamilie zu erwerben, ist seine Tochter Wilhelmine erschüttert von den politischen Veränderungen. Keinesfalls teilt sie die opportunistische Einstellung einiger Familienmitglieder. Auch bei den Lehmanns ist Krisenstimmung. Wilhelms Sohn Leopold benimmt sich voll daneben. Er spielt sich nicht nur in der Firma auf, sondern erhebt auch die Hand gegen seine Frau. Wilhelm platzt der Kragen. Er schmeißt seinen Sohn raus, erleidet jedoch vor lauter Aufregung einen Schwächeanfall. Über allem schwebt das Unrecht, welches die Väter einst auf sich geladen haben. Mit ihrem mitreißenden Schreibstil holt mich Ellin Carsta zurück in die Geschichte. Obwohl der erste Band schon einige Zeit zurückliegt, finde ich mich schnell zurecht und folge gespannt dem Geschehen. Ich fühle mich in die damalige Zeit zurückversetzt und bewundere die Idylle am Starnberger See. Trügerisch! Die Charaktere sind mir vertraut. Ich sehe sie bildlich vor mir. Während mir die Männer allesamt nicht ganz koscher sind, sympathisiere ich mit den Frauen, allen voran Wilhelmine, die mit ihrer frischen Art auf mich eine enorme Stärke ausstrahlt. Vermutlich wird sie im nächsten Band weiter reifen und für die eine oder andere Überraschung sorgen. Zwischen den Zeilen brodelt es gewaltig. Zum einen kommen die alten Herren immer mehr in Bedrängnis, andererseits spüre ich, wie die Nazis Oberhand gewinnen. Als dann auch noch Clara, Irma und Elisabeth in Bedrängnis kommen und schwere Schuld auf sich laden, steigt die Spannung rasant. Ich frage mich, wie die Akteure aus ihrem Schlamassel herausfinden und fliege durch die Seiten. Da es sich um eine Reihe handelt und Ellin Carsta ihre Leser auch im nächsten Band wieder begrüßen möchte, beantwortet sie nicht alle Fragen und setzt fiese kleine Cliffhanger. Nun bin ich neugierig, wie es mit der Falkenbach-Saga weitergeht. Zum Glück muss ich nicht lange warten, denn bereits im Juni erscheint Band 3 mit dem Titel „Der Bund der Familien. Kurzweiliges Lesevergnügen mit Sogwirkung! Wer Familiengeschichten mit historischen Bezügen mag und auf Buchreihen steht, sollte hier richtig liegen.

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