Profilbild von bibliomarie

bibliomarie

Posted on 1.5.2021

Bestatterin Gitte Madsen fühlt sich wohl in ihrer neuen Heimat Marielyst. Sie ist angekommen, hat Freunde und Bekannte gefunden. So nimmt sie auch an einem Richtfest teil. Eine feucht-fröhliche Angelegenheit, auch wenn der Richtspruch des Poliers daneben ging. Ein schlechtes Omen, wie die Besucher munkeln. Das bewahrheitet sich leider. Als Gitte, schon ein wenig beschwipst, nach Hause radelt, stürzt sie über einen Körper: es ist der Polier August Borg. Wer Gitte kennt, weiß, dass sie das Schnüffeln nicht lassen kann. Vor allem, da die Familie Borg das Bestattungsinstitut beauftragt hat. Auch Kommissar Ole Ansgaard weiß, dass er Gitte nicht aufhalten kann und er weiß auch, dass sie schon öfters im Gespräch mit Beteiligten und Zeugen mehr erfahren hat, als er. Allerdings wagt sie sich manchmal ein wenig zu weit vor und bringt sich in Gefahr. Auch dieses Mal scheint sie dem Täter zu nahe zu kommen. Das gemütliche Dänemark und das noch gemütlichere Marielyst ist wieder einmal Schauplatz eines Verbrechens und Gitte Madsen, die eigentlich nach Dänemark übersiedelt ist, um ihren verschollenen Vater zu suchen, ist wieder dabei. Frida Gronover hat mit ihr eine interessante Figur geschaffen. Neugierig und furchtlos, klug und sympathisch, schafft ihre offene Wesensart sofort Vertrauen. Die kleinen Reibereien zwischen Ole und Gitte – man spürt, dass es knistert – tragen mit zum Unterhaltungswert des Krimis bei. Mir gefallen die liebevoll gezeichneten Figuren. Das passt bis in die Nebenrollen, die auch mal für einen Lacher sorgen. Außerdem sorgt Frida Gronover mit ihrem Setting für Fernweh. Man spürt, wie gut sie den kleinen Ort Marielyst auf Falster kennt und ihre Beschreibungen machen augenblicklich Lust, sich am Strand bei einem süßen Eis, die Wind um die Nase wehen zu lassen. Auch wenn Gitte nun ein weiteres Geheimnis gelöst hat, hoffe ich sehr, dass es im hyggeligen Marielyst noch mehr Aufregung gibt und damit auch weitere Nachfolgebände.

zurück nach oben