mrsrabe
Juist 2008: Eduard Kießling, Familienoberhaupt und Bürgermeister von Juist soll das Bundesverdienstkreuz erhalten. Mitten in die Vorbereitungen zu dem Festakt platzt eine junge Frau, Helen, die behauptet, zur Familie zu gehören. Sie ist Adda Kießling, Eduards Ehefrau, wie aus dem Gesicht geschnitten. Mit Helens Erscheinen kommen viele Erinnerungen, Geheimnisse und Lügen zu Tage, die das Familiengefüge völlig auf den Kopf stellen. Anne Prettin hat mit „Die vier Gezeiten“ einen Familienroman über vier Generationen entworfen. Die Geschichte ist stark weiblich besetzt: Johanne, Addas Mutter. Addas vier Töchter. Adda selbst und schließlich Helen. In dieser Familie gibt es reichlich Potential für Konflikte. Vieles blieb über viele Jahre ungesagt und ungefragt im Verborgenen. Jede dieser Frauen trägt einen Rucksack an Emotionen und Verletzungen mit sich. „Getrieben von Unruhe. Ein wenig zu ungestüm, mitreißend. Wie die Flut…Die vier Gezeiten. So hat meine Mutter uns immer genannt.“ Die Autorin erzählt freudig auf mehreren Zeitebenen, aus verschiedenen Perspektiven und mit eingeschobenen Tagebucheintragungen, die für einige Überraschung sorgen. Wie Ebbe und Flut, ein stetiges Kommen und Gehen, Distanz und Nähe, vergeudete Leben und lebenslange Liebe. Dieses Buch hat alle Ingredienzien für einen schönen Schmöker. Die berauschend schöne Kulisse sorgt für Sehnsucht nach dem Meer und der Insel Juist.