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Rebecca

Posted on 30.4.2021

Rezension: „You’re my rival“ von Nicole Fisher Das Cover wirkt mit seiner Mischung aus blau- und lilafarbenen Tönen sehr düster und geheimnisvoll. Der obere Teil ist nur schemenhaft zu erkennen, während der untere Teil, voneinander durch den Titel abgegrenzt, den Eindruck von zersprungenem Glas erweckt, als wäre ein zerbrochener Spiegel abgebildet. „You’re my rival“, zu dt. „Du bist mein Feind“, lässt eine Geschichte über eine verbotene Liebe vermuten. Die Frage ist nur, warum? Aufgrund einer Familienfehde oder Ähnlichem? In Kombination mit dem Klappentext haben sich diesbezüglich schon einige Rätsel aufgetan und ich war unglaublich gespannt, womit ich es hier zu tun habe. Charaktere Eliza East hat bei einem tragischen Autounfall nicht nur ihr Gedächtnis, sondern auch ihre Eltern verloren. Sie ist die einzig Überlebende und leidet seit fünf Jahren an Amnesie, sodass sie keine Ahnung hat wer sie eigentlich ist. Gerade erst hat sie ihr Studium im Bereich Marketing erfolgreich abgeschlossen, ist mit ihrer besten Freundin Camy in ein neues Zuhause gezogen und auf Jobsuche als sie vermehrt das Gefühl hat beobachtet und verfolgt zu werden. Diese leichte Paranoia lässt sie unsicher und ängstlich werden, was durch immer wieder neu auftauchende Flashbacks nur noch verstärkt wird, verbunden mit der Frage, wer ihr da eigentlich aus dem Spiegel entgegenblickt. Ian Green umgibt eine düstere und geheimnisvolle Aura. Mit seinen strahlend grünen Augen ist er ein unglaublich attraktiver Kerl, der aber gleichzeitig auch eine gefährliche Note versprüht. Er ist Geschäftsmann oder einfacher gesagt: der Besitzer mehrerer Bars und Clubs in Rosehill. Ian war mir direkt sympathisch, auch wenn auf mich sehr schwer zu durchschauen gewirkt hat. Schreibstil und Handlung „You’re my rival“ ist in einem sehr modernen Schreibstil, durchgehend in der ersten Person aus Elizas Sichtweises, geschrieben. Gerade die Wahl der Erzählperspektive sorgte dafür, dass man als Leser einen sehr tiefen und überaus intensiven Einblick in ihre Gedanken und Gefühle nehmen konnte. Für mich war Elizas innere Zerrissenheit durchweg sehr gut nachvollziehbar und ordentlich übermittelt. Ich konnte mir bzgl. ihrer Paranoia sehr gut vorstellen, dass ich mich nach gewissen Anzeichen ebenso gefühlt hätte. Weiterhin war der Schreibstil sehr locker, leicht und flüssig, kombiniert mit einer gewissen Detailliertheit, die dafür gesorgt hat, dass ich das Buch sehr gerne in einem Rutsch gelesen hätte, wenn es kein Buddyread gewesen wäre. Auch wenn die Wortwahl nicht sonderlich anspruchsvoll gewesen ist und auch handlungstechnisch nicht immer unbedingt viel passiert ist, hat Nicole Fisher es trotz allem geschafft, dass der Spannungsbogen durch verschiedenste Kleinigkeiten immer aufrecht gehalten werden konnte und ich so von der spannenden Geschichte regelrecht gefesselt war. Die Handlung in „You’re my rival“ ist geprägt von Geheimnissen, Lügen, Intrigen und einer Menge versteckter Gefühle. Was die Charaktere angeht konnte ich die meiste Zeit mit beiden sehr gut mitfühlen, auch wenn zu beiden immer noch eine gewisse Distanz besteht. Dies könnte allerdings daran liegen, dass in dieser Geschichte bisher der Spannungsaspekt eindeutig den Gefühlsaspekt überwiegt. Wobei ich sehr hoffe, dass dies im zweiten Band der „Rival“-Dilogie noch etwas ausgeglichener bearbeitet wird, denn ich wünsche mir eindeutig ein paar mehr Gefühle. Auch ist eindeutig anzumerken, dass die Triggerwarnung zu Beginn der Geschichte definitiv angebracht ist. Wobei ich mir an dieser Stelle gewünscht hätte, dass die betreffende Szene etwas sensibler behandelt worden wäre. Ich fand es unzureichend, denn im Nachhinein hat es Protagonistin Eliza gefühlt Nichts ausgemacht – was an dieser Stelle wieder unter den Aspekt der fehlende Gefühle fällt, wie ich denke. Zusätzlich finde ich, dass es nicht notwendig gewesen wäre, die Geschichte von Eliza und Ian aufzuteilen. Die Story selbst hatte nur knappe 260 Seiten und bei Band 2 „You’re my fate“ ist ebenfalls nur diese Seitenzahl angekündigt, weshalb ich eine Aufteilung für übertrieben halte. Auch als ein Buch mit insgesamt knapp 500 Seiten wäre die Geschichte sicher unglaublich gut weggekommen. Was mir ein bisschen zu denken gegeben hat, und leider die Geschichte für mich bis hierhin sogar ein bisschen versaut hat, war das Ende. Es war klar, dass zum Ende hin etwas Großes passieren würde – aber was? Leider fand ich, dass der Abschluss so gar nicht zu Eliza und ihrem bisher beschriebenen Charakter und ihren vorrangegangenen Entscheidungen gepasst hat und somit hat mich das Ende etwas frustriert. Fazit Spannend, mysteriös, atemberaubend! Bis zum Ende ein absolutes Highlight, was aber leider durch die Abschlussentscheidung und ein paar fehlende Gefühle abgemildert worden ist. Trotzdem fiebere ich dem zweiten Band entgegen und bin gespannt, wie es mit ‚Eliza‘ und Ian weitergeht! ♥ Bewertung: 4  von 5 Sternen

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