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Bücher in meiner Hand

Posted on 28.4.2021

Zwar habe ich den ersten Roman von Pauline Mai noch ungelesen auf meinem SuB, doch ich hatte total Lust auf einen Lese-Ausflug nach Italien, deshalb entschied ich mich, ihren neuen Roman zuerst zu lesen. Carlie, die nach abgebrochenem Studium im ehemaligen Café ihrer Grosseltern jobbt, weiss gerade nicht wie weiter in ihrem Leben. Als sie unerwartet eine Wohnung in Florenz von einem treuen Café-Gast erbt, ist sie überrascht. Wenn sie die Wohnung verkaufen würde, hätte sie ihre Schulden los und könnte aus der nervigen WG ausziehen. Also reist Carli nach Florenz, um alles in die Wege zu leiten. Dort angekommen, erlebt sie ein ganz anders Florenz, als sie es in Erinnerung hatte. Sie fühlt sich total wohl. Auch wenn sich die Wohnung als Spielzeugwerkstatt entpuppt, und dessen Charme sie total einnimmt. Spätestens jetzt möchte Carli mehr über den ehemaligen Besitzer, ihren Café-Gast und "Erbonkel" erfahren. Spätestens jetzt hat Pauline Mai auch die Leserinnen auf ihrer Seite. Mich hatte sie schon viel früher - der Schreibstil und der bezaubernde Plot machen es aber auch extrem leicht der Geschichte total zu verfallen. "Das Leben leuchtet sonnengelb" ist ein Roman, bei dem ihr so gefesselt seid, dass euer Umfeld einsilbige unpassende Antworten auf ihre an euch gerichtete Fragen bekommt. Ein genervtes und lang gezogenes "Ja" auf "Also tschüss, ich geh jetzt" ist nur ein Beispiel von meiner Seite. Erbgeschichten-Romane gibt es unzählige und es werden immer mehr, aber nicht alle werden so schön erzählt. Hier stimmt einfach alles: Charaktere wie Carli, die die Ansprüche ihrer Eltern nicht erfüllen kann und will und ihren Weg noch sucht, oder ihre Freundin Fritzi, die gerne tindert und sich nicht festlegen will, sowie all die italienischen Beteiligten, über die ich aber nichts verraten möchte; ein packender Schreibstil, humorvoll und tiefgründig an den richtigen Stellen; eine Hintergrundgeschichte, die betroffen macht; und eine Geschichte, die einfach überzeugt und immer wieder überrascht (ausser die eine Sache mit Fritzi). Auch wenn es mich verwundert hat, dass keiner der Werkstattnachbarn einen Blick in die Werkstatt warf und einen Schwatz mit Carli begann: diesen Roman habe ich sehr gerne gelesen und war fast schon traurig, dass ich Florenz nach fast 600 Seiten verlassen musste. Fazit: Die 560 Seiten lesen sich weg wie nichts - auch wenn ihr von Erbgeschichten genug habt: diese lohnt sich zu lesen! 5 Punkte.

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