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Dani

Posted on 28.4.2021

Kennt ihr das, wenn ihr ein Buch seht und es euch einfach direkt anspricht? Ihr seid direkt neugierig und möchtet in das Buch reinschnuppern und das eigentlich ohne einen offensichtlichen Grund. Also es war keine Empfehlung von irgendjemanden sondern einfach so? Ihr und das Buch. "Morgen und die Ewigkeit danach" von Manuela Inusa ist für mich ein solches Buch gewesen. Ich habe keine Ahnung woran es lag, vielleicht am Titel oder am Klappentext, ist ja aber eigentlich auch egal... Ich habe es gelesen und definitiv nicht bereut. Es war das erste Buch der Autorin für mich und der Schreibstil war einfach toll. Alles wirkte so authentisch, echt und direkt. Ich konnte die Gefühle und Gedanken der Protagonistin wirklich gut nachvollziehen und bin nur so durch das Buch geflogen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich mochte es fast gar nicht aus der Hand legen, allerdings musste ich einige Male unterbrechen um tief Luft zu holen und alles sacken zu lassen. Dies ist definitiv kein "Standard" Roman. Ich weiß Standard ist ein wirklich unglücklich gewähltes Wort aber ich werde es noch weiter ausführen. "Morgen und die Ewigkeit danach" ist meines Wissens ein Young Adult Roman, allerdings definitiv meiner Meinung nach auch für "Ältere". Auch wenn ich älter bin als die Protagonistin hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, es wäre kindisch oder ähnliches! Im Gegenteil: Dieser Roman ist unfassbar wichtig. Der Handlungsort ist in einer Psychiatrie und in diesem Roman werden psychische Krankheiten erwähnt, sich damit auseinandergesetzt und auf gar keinen Fall romantisiert. Die Protagonistin nimmt kein Blatt vor den Mund und es ist einfach so real und gewichtig. Dieser Roman hat mich wirklich tief berührt und ich finde den Umgang mit der Thematik hier auch gut gewählt. Für mich stand keineswegs die Liebesgeschichte im Vordergrund, also natürlich war sie präsent aber für mich stand viel mehr die Entwicklung und Zerrissenheit der Protagonistin im Fokus. Ich habe ja schon erwähnt, dass ich einige Male innehalten musste und das Gelesene verarbeiten musste. Aber zusätzlich habe ich auch zwischendurch das Buch weggelegt und habe mich auf die Suche nach meinen kleinem Bruder gemacht. Und in einfach umarmt, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich ihn beim Spielen genervt habe aber ich konnte einige Stellen nicht lesen ohne Tränen in den Augen zu haben. Puh, selbst beim Schreiben dieser Worte kommen die Tränen und ich habe wieder Gänsehaut. Ich kann natürlich nur für mich sprechen und ich weiß auch, dass nicht jeder einen kleinen Bruder hat und vielleicht anders reagieren wird aber mich hat das Ganze dadurch noch mehr berührt. Alterstechnisch passt es nämlich ganz genau überein... Ich möchte euch dieses Buch wirklich gerne ans Herz legen, allein weil ich es wirklich wichtig finde. Allerdings kann ich dieses Buch nicht uneingeschränkt jedem Empfehlen: Achtet bitte auf die Triggerwarnung in dem Buch!

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