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San

Posted on 27.4.2021

Nicholas und Olivia kennen sich seit ihrer Kindheit. Seit mehreren Jahren treffen sie sich jedoch nur einmal im Jahr - an Olivias Geburtstag und verbringen die Nacht leidenschaftlich miteinander. An allen anderen Tagen herrscht kein Kontakt. Die Familien sind verfeindet und meiden sich. Als Olivia wieder im Heimatort auftaucht und vorhat länger zu bleiben, trifft sie unweigerlich erneut auf Nicholas... Das New Adult Genre boomt, jedoch habe ich nach vielen Jahren als Vielleserin schon sehr viele Wiederholungen lesen müssen. Demnach bin ich den Geschichten gegenüber oftmals eher skeptisch gegenüber, Alisha Rai hat mich aber positiv überrascht.Verfeindete Familien kennt jeder wohl schon alleine durch Romeo und Julia, doch hier geht es nicht um eine junge, frische Liebe sondern um jahrelangen Schmerz und empfundener Zurückweisung. Für mich war die Zerrissenheit der Hauptcharaktere nachvollziehbar und demnach auch ihr unsicheres umeinander her schleichen. Ich fand es gut, dass nicht nur körperliche Anziehung die ganze Geschichte ausmachte, sondern eben eine jahrelange "Beziehung", die eben keine Liebesbeziehung ist.Die Charaktere sahen sich jahrelang nur an einem Tag im Jahr und wissen demnach kaum etwas vom Leben des anderen. Trotzdem ist ganz eindeutig eine gewisse Verbindung da, die nicht nur ein reines Überbleibsel aus der Kindheit ist. Auch die Figuren an sich fand ich interessant, insbesondere Olivia. Olivia ist nicht die 0815 Sexbombe und auch nicht das graue Mäuschen. Als Tattookünstlerin mit asiatischen Wurzeln stellte sie für mich eine spannende neue Figur im New Adult Genre dar. Sie ist eigenständig und auch selbstbewusst, versucht trotzdem die wenigen Überbleibsel an Beziehung zu ihrer gebrochenen Familie zu kitten und wieder aufzubauen. Für mich stellt sie die perfekte Mischung aus emanzipierter Frau dar und gleichzeitig eben doch einer emotionsvollen Frau. Ich fühlte mich ihr persönlich sehr zugewandt und konnte gut mit ihr mitfühlen.Nicholas Leben ist etwas weniger spannend. Er tritt sehr für seine Familie ein und ist der typische Workaholic. Das Familienunternehmen geht über alles. Die Erzählperspektive wechselt zwischen beiden Hauptcharakteren. Trotzdem kann man gut folgen und wird nicht unnötig von der Autorin verwirrt. Es hilft sogar sehr die Gefühlsebenen beider nachvollziehen zu können.Auch die expliziten Szenen rutschen nicht ins Geschmacklose ab und sind für mein Empfinden in genau richtigem Maß in die Geschichte eingefügt. Etwa zur Mitte der Geschichte hin gibt es leider ein paar Längen und die Seiten ziehen sich etwas, jedoch wird das Tempo und auch die Spannung zum Ende hin wieder angezogen. Für mich stellte die Story wieder einmal einen Lichtblick im Einheitswust des New Adult Genres dar! Zuneigung, Loyalität, Hass, Selbstaufgabe und Zerrissenheit spielen eine große Rolle und machten das Buch für mich zu einem positiven Leseerlebnis!

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