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kupfisbuecherkiste

Posted on 27.4.2021

Anfang des 16. Jahrhunderts lebte ein Mann, dessen Werke die heutige Medizin stark geprägt hat. Theophrastus Bombast von Hohenheim, genannt Paracelsus, begab sich Anfang des 16. Jahrhunders auf die Suche nach der unsterblichen Seele. Bereits damals erkannte er, dass es nicht nur körperliche Krankheiten gibt, sondern auch die Seele einen gehörigen Einfluss auf die Gesundheit des Menschen haben kann. Im Mittelalter galt es jedoch als verpönt und als Gotteslästerung, wenn man die Leichen zu Forschungszwecken öffnet. Die Beschränkungen und die Suche nach der unsterblichen Seele führen Paracelsus auf Abwege, die ihn mit dunklen Mächten in Verbindung bringen. Als seine Versuche Paracelsus aus den Fingern gleiten, und seine Feinde ihn verfolgen, flüchtet er über die Alpen nach Italien. Gleichzeitig regt sich der Widerstand gegen die katholische Kirche: Luthers Thesen haben auch einen großen Einfluss auf die Bevölkerung in der Schweiz, und so kommt es zum Aufstand der bürgerlichen Bevölkerung. Mittendrin: Paracelsus und seine Freunde. Die Geschichte von Eva-Isabel Schmid hat mich überzeugt. Geschichte gepaart mit Fiktion ergibt hier einen tolle Erzählung über Paracelsus. Die Forschung war damals nicht vergleichbar mit den heutigen Forschungen, und doch: war sie eine elementare Grundlage für die heutige Medizin. Hätte sich im Mittelalter (und bereits davor) keiner gewagt, eine Leiche (ob menschlich oder tierisch) aufzuschneiden, um an ihr zu forschen, hätten wir heute nicht den medizinischen Stand. Politische Umstände prägen das Wirken des Paracelsus und die Bevölkerung. Viel ist im Umbruch, das hier im Buch sehr präsent erzählt wird. Luthers Einfluss gewinnt an macht, und die Bevölkerung lässt sich nicht immer alles gefallen. Besonders gefallen hat mir der Fakt, dass Paracelsus zum Zeitpunkt der spielenden Geschichte zwar noch kein fertig ausgebildeter Arzt ist, seine Methoden aber doch Wirkung zeigen. Die Neugier, andere Wege zu gehen und weg von bekannten Maßnahmen den Menschen zu helfen, zeigt Wirkung und stößt gleichermaßen auf Ablehnung derer, die Paracelsus Wege als schwarze Magie abtun. Wer übrigens mal ein tolles Urlaubsziel sucht, sollte mal im Drei-Länder-Eck bei Basel Urlaub genießen, es ist landschaftlich wirklich schön, und so fügt sich das Buch einmal mehr in die Geschichte und Landschaft ein.

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