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bibliomarie

Posted on 27.4.2021

Raphael Freersen, der eher als Detektiv wider Willen agiert, obwohl er nicht zugeben würde, dass ihm der Job eigentlich ganz gut gefällt, soll in der „Kurklinik am Kliff“ Diebstähle aufklären. Das kommt grade recht, denn seine Finanzlage ist alles andere als rosig. In der Klinik, in der er Undercover ermittelt, stolpert er eines Nachts, als er durch den Hintereingang unbemerkt das Gebäude betreten will, über einen stark blutenden Körper. Allerdings ist er so alkoholisiert, dass er sich am nächsten Morgen nicht erklären kann, wie er ins Bett gekommen ist und warum an seiner Kleidung keine Spuren zu sehen sind. Im Gegenteil, alles riecht wie frisch gewaschen. Von einer Leiche gibt es natürlich auch keine Spuren. Bald schon kommt Raphael außer den Diebstählen noch einigen anderen Ungereimtheiten auf die Spur, die allesamt den Klinikleiter nicht gut aussehen lassen. Es ist der zweite Band um Raphael Freersen auf Föhr. Er hat sich tatsächlich auf sein Erbe eingelassen und führt die Detektei seines Onkels weiter. Schließlich möchte er nicht seine zwei Mitarbeiterinnen um ihren Job bringen. Er trägt seine Coolness und seinen Machismus wie eine Rüstung vor sich her, kann keiner Frau widerstehen und lässt nichts anbrennen. Aber eigentlich ist er ein liebenswerter Junge, der einfach nicht erwachsen werden will. Das führt auch immer zu Diskussionen mit seinem Zwillingsbruder Johannes, der als evangelischer Pfarrer einen ganz anderen Lebensweg eingeschlagen hat, aber immer bereit ist, Raphael aus der Patsche zu helfen. Der Krimi lebt von der Ironie und dem Humor, mit dem Heike Denzau die Abenteuer ihres Protagonisten beschreibt. Ein fein austarierter Fall, der mit vielen Wendungen Spannung bietet und immer wieder auch Gelegenheit für urkomische Szenen, die den Charme des Buches ausmachen. Ich denke da an das Kostümfest, bei dem Raphael seine komplette Belegschaft inklusive Putzfrau und Bruder in Kostüme steckt um verdächtige Personen zu überwachen. Dass das nicht gutgehen kann, ahne ich schon bei der Planung. Mir hat diese Mischung aus Spannung, Ironie und Situationskomik sehr gut gefallen. Auch kann ich mir Föhr ohne Raphael gar nicht mehr vorstellen und deshalb: Mehr davon!

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