maskedbookblogger
Es ist Herbst. Es stürmt. In der Notzentrale geht ein Anruf ein. Rebecca Gretzky ist in der Leitung und meldet einen Notfall. Als die Polizei ankommt, finden sie Rebecca total verwirrt auf. Ihr Mann liegt tot in der Villa. Rebecca wird trotzdem des Mordes beschuldigt und landet im Gefängnis. Jahre später geschieht wieder ein Verbrechen in der Villa. Diesmal ist Rebecca das Opfer. Warum ist sie in die Villa zurückgekehrt? Und wer hat diese Tat begangen? Die Tochter von Rebecca namens Tess fängt in der Vergangenheit an zu graben. Dabei stößt sie auf ein Netz voller Intrigen und Lügen. Der Thriller „Die Stieftochter“ war der Thriller im April, auf welchen ich sehnsüchtig gewartet habe. Besonders das düstere Cover hat mich inspiriert! Der Thriller ist für mich im Allgemeinen eine gute Mischung aus Familiendrama, Psychospielchen sowie Ermittlungsarbeit. Dabei dominiert aber eindeutig der Familienaspekt, wodurch man sagen kann, dass eventuell „Hardcore-Thriller-Fans“ an manchen Stellen enttäuscht werden können. Man merkt, dass je weiter man liest, desto mehr ist die Geschichte auf Verrat und Intrigen aufgebaut. Und das war spannend! Mich hat es total gefesselt, da man nie wusste, was wirklich wahr und was falsch ist. Keiner Person konnte ich so richtig trauen und das fand ich toll! Auch die Protagonistin fand ich in ihrer Gestaltung nicht all zu transparent. Obwohl man ihr ganz nah ist, da man ihre Ängste und Sorgen total mitverfolgen konnte, fand ich sie in einzelnen Situationen recht komisch. Sie handelte einfach dann unlogisch. Die zweite Perspektive, die einer kriminellen Bande, passte zu diesem Buch sehr gut, da man auch erst zum Schluss des Thrillers größtenteils den Zusammenhang erfahren hat. Jedoch muss ich sagen, dass am Ende einzelne Wissenslücken entstanden sind. In diesem Fall bietet aber das Buch viel Platz zur individuellen Interpretation. Vom Spannungsverlauf her ist auffällig, dass das Buch in der Mitte spannungstechnisch einbricht, sich aber dann zum Ende hin, enorm steigert. Besonders im Finale verspürte ich die Thrillerelemente, die mir in der Mitte des Buches so wahnsinnig gefehlt haben. Vom Schreibstil her ist das Buch ganz gut. Recht kurze Kapitel lassen sich im Buch verorten, aber mir fehlte es total, dass ich bei diesem Buch nicht in so einen Leseflow gekommen bin. Fazit: Trotz einigen Schwächen garantiert der Thriller „Die Stieftochter“ viele spannende Lesestunden. Leser*in, welche gerne Thriller mit einem Hauch an Familiendrama sowie Spionage bevorzugen, werden bei diesem Buch voll auf ihre Kosten kommen!