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Posted on 22.4.2021

Kamil träumt davon Rapper zu werden, doch die Realität ist eine andere. Er wohnt noch bei seiner Mutter in Warschau im Plattenbau, seinen Lebensunterhalt verdient er in dem er ab und an Drogen verkauft und schwarzarbeitet. Bei einem Klempnerjob lernt er die wohlhabende Iwona kennen mit der er kurzerhand eine Affäre anfängt. Iwona selbst ist unglücklich in ihrer Ehe mit Maciej, der ebenfalls eine Affäre hat und wiederrum Drogen bei Kamil kauft. So schließt sich dann auch der Kreis. „Andere Leute“ macht Eindruck und ich habe selten vergleichbares gelesen. Angefangen schon bei den Charakteren von denen mir ausnahmelos niemand sympathisch war aber alle interessant und in ihrer Art total authentisch. Da ist zum einen der misogyne Kamil der im Mittelpunkt steht und um den die ganze Geschichte läuft. Er ist nicht wirklich schlau, perspektivlos, abgehängt und von allem prinzipiell genervt. Am liebsten schimpft er dabei alles und jeden, wie z.B. Schwule und Ukrainer. Drogen findet er übrigens auch scheiße, aber das hält Ihn nicht davon ab, welche zu konsumieren. Iwona fühlt sich von Ihrem Mann nicht mehr begehrt und Maciej ist sowieso gestresst von allem, unter anderem seiner an einer Essstörung leitenden Tochter. Dorota Maslowska beschreibt dabei drei Tage aus deren Alltag mit passender roher Sprache, wie ich Sie selten gelesen habe, die dabei aber auch irgendwie peotisch ist und Ihren ganz eigenen Flow hat. Auch wenn der Stil, ein bisschen wie bei einem Theaterstück, manchmal doch etwas verwirrend ist und auf Dauer wahrscheinlich auch anstrengend geworden wäre, für die Länge des Buches aber ganz gut passt. Bei Andere Leute ist ein in sich abgerundeter rasanter Roman, bei dem man am Ende froh ist, dass man sein eigenes Leben lebt und eben nicht das dieser anderen.

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