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Booksurfer

Posted on 22.4.2021

Auf die Verlorenen bin ich durch einen englischen Booktuber aufmerksam geworden und wie es der Zufall wollte kam es dann auch direkt auf Deutsch raus: Die junge Bess Bright muss 1754 ihre neugeborene Tochter ins Foundling Waisenhaus bringen, da sie nicht die finanziellen Mittel hat sich um sie zu kümmern. In den kommenden Jahren arbeitet Bess hart und setzt alles daran um Geld zu verdienen, um ihre Tochter zurückzuholen. Nun sechs Jahre später ist es so weit, doch als Bess ihre Tochter abholen will sagt man ihr das ihre Tochter schon vor Jahren abgeholt wurde, von einer Frau, die sich als Bess ausgegeben hat. Doch wer war diese Frau und warum wollte sie Bess Tochter ... ? Stacey Halls entführt uns in "Die Verlorenen" ins 18. Jahrhundert und zeichnet dabei ein ganz klares Bild von der Zeit, den Zuständen und den Personen. Die ganze Epoche wurde wirklich hervorragend recherchiert und das Foundling Hospital gab es damals tatsächlich. Durch den Detailreichtum konnte ich mir alles sehr gut vorstellen. Der Schreibstil ist aber nicht nur bildhaft, sondern auch sehr packend denn es Entwickelt sich ein richtiger Lesesog der einen in die Geschichte zieht und man unbedingt wissen möchte was als nächstes passiert. Durch den tollen Schreibstil und die liebreizende Protagonistin ist mir der Einstieg in die Geschichte wirklich gut gelungen und durch die interessanten Wendungen konnte die Autorin mich bis zum Ende fesseln. Unsere Protagonistin Bess war mir von der ersten Seite an sympathisch, auch wenn ihr das Leben keine guten Karten gegeben hat versucht sie das Beste aus ihrer Situation zu machen. Sie hat einen starken Willen und lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Die zweite Protagonistin Alexandra ist da komplett anders mit ihr bin ich nicht direkt warm geworden. Sie gehört zur Oberschicht und weiß um ihre Stellung, dennoch blitzt auch immer wieder etwas Gutes in ihrer Art heraus so, das man im Laufe der Geschichte gewisse Sympathien für sie aufbringt. Beide Frauen sind komplett unterschiedlich und dennoch sehr gut ausgearbeitet und der damaligen Zeit entsprechend. Mit "Die Verlorenen" konnte mich Stacey Halls total überraschen, den die Geschichte, konnte mich, total überzeugen. Durch das wunderbar lebhafte Setting und die glaubhafte Darstellung der Protagonisten lässt die Geschichte einen nicht mehr los bis man am Ende angekommen ist. Das Ende war mir allerdings ein bisschen zu geschönt das hätte ich mir etwas anders gewünscht. Trotzdem eine wirklich wunderbare und berührende Geschichte die eine absolute Leseempfehlung mehr als verdient hat. 4,5 von 5 Sternen

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