Profilbild von Gabriele

Gabriele

Posted on 22.4.2021

Petru, Cheta und Magare sind unbegleitete jugendliche Flüchtlinge, die irgendwo auf einer Insel im Fluss zusammenleben; unbeachtet von den Menschen, die in der Stadt rechts und links der Ufer wohnen. Ausgenutzt vom Krakadzil arbeiten sie als Taschendiebe und träumen davon, wieder bei ihren Familien sein zu können. Cornelia Travnicek erzählt in diesem Buch in kurzen, knappen Kapiteln von dem, für zivilisierte Menschen unglaublichen, Leben der Jungs. Petrus Gedanken transportieren traurige Tage, bis er Marja kennenlernt und fast ein Märchen beginnt. „Jedes Mal, wenn ich Marja sehe, lüge ich. Wenn ich sie nicht anlügen würde, könnte ich sie nicht sehen. Lieber wäre mir, dass alles, was ich ihr bisher erzählt habe, mit einem Schlag die Wahrheit wäre, damit ich endlich ich bin, auch wenn ich dann ein anderer sein müsste, nur damit ich mich nicht mehr fühle, als hätte ich die Verbindung zu mir verloren, als ginge ich ständig mit Abstand zu mir selbst“ (Seite 129) Diese Geschichte lässt mich betroffen und nachdenklich zurück. Sie verdeutlicht eindrücklich, in was für einer privilegierten Welt wir leben, die aber leider nicht jedem offen steht.

zurück nach oben