
trinschen
Auf den Schreibstil von "Warten auf Bojangles" muss man sich einlassen können. Ich fand ihn anfangs verwirrend, doch je weiter ich das Buch gelesen habe, desto mehr Sinn macht er. Vater und Sohn wechseln sich ab beim Erzählen ihrer Familiengeschichte. Im Mittelpunkt steht die Ehefrau bzw. Mutter, die zunächst positiv verrückt wirkt, doch spätestens nach dem Ausbruch des Feuers wird klar, dass hier eine stark ausgeprägte bipolare Störung vorliegt. Beeindruckend ist der Liebesbeweis, den Vater und Sohn erbringen, um der Frau eine Leben außerhalb der Klinik zu ermöglichen. Das Ende hat mich sehr berührt und ein bisschen fassungslos zurückgelassen. Einen Teil hatte ich ab einem bestimmten Punkt vermutet, aber die Handlung des Vaters hat mich kalt erwischt. "Warten auf Bojangles" berührt, es schildert sehr bildhaft aus der kindlichen Perspektive, wie es ist, mit einer Person zu leben, die an einer bipolaren Störung leidet. Gleichzeitig beschreibt das Buch eine besondere Liebesgeschichte, die zwar traurig, aber gleichzeitig auch sehr schön ist.