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roros_buecherwelt

Posted on 20.4.2021

"Das wären diese kleinen Wahrscheinlichkeiten, die sich gegen alle Unwahrscheinlichkeiten durchsetzten und Dinge wahr machten, mit denen niemand rechnete." Worum geht's? In der Geschichte lernen wir Lexi kennen, die durch einen frühen Schicksalsschlag mit ihrer Depression kämpft. Außerdem lernen wir ihren freundlichen Nachbarn Marc und ihren One-Night-Stand Jack kennen. Zudem spielen ihre beste Freundin Lexi und die Obdachlosenunterkunft mit ihren ehrenamtlichen Helfern und Gästen eine große Rolle. Dennoch können die beiden Männer in ihrem Leben nicht unterschiedlicher sein und somit erfüllt jeder seinen "Part". Am Anfang kommt Lexi mit dieser Konstellation gut zurecht, bis die "winzigen Wahrscheinlichkeiten" zuschlagen und das sogar mehrmals.. Schreibstil/Gestaltung: Das Cover ist schon fröhlich gestaltet. Meiner Meinung nach ist es kein auffälliges Cover, das einem sofort ins Auge springt, dennoch lässt es mich den Klappentext lesen und dann schlussendlich auch kaufen. Ich muss leider sagen, dass ich bis zur Hälfte des Buches sehr mit den verschiedenen Erzählperspektiven zu kämpfen hatte. Ich kannte bisher nur die Ich-Perspektive in einer Zeitform. Hier allerdings wurden die Erzählperspektiven immer wieder hin und her gewechselt. Mal las man aus der Sicht von Lexi in der Ich-Perspektive, und mal eben aus der Sicht von Jack oder Marc in der 3. Form. Auch ihre beste Freundin Jules hatte einige Abschnitte, die jeweils in der 3. Person geschrieben sind. Ich habe mir sagen lassen, dass diese Wechsel nicht unüblich für Liebesromane sind. Mir wären sie bisher aber nicht bekannt. Durch die anfänglichen Schwierigkeiten zog sich das Buch etwas, aber nachdem ich einmal drin war und mir diesen Wechsel angeeignet hatte, las sich das Buch wie von selbst. Durch die Wechsel der Erzählperspektiven hat man immer einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der Protagonisten. Man fühlt sich ihnen nah. Immer wieder treten unvorhersehbare Wendungen auf, die einen am Ball bleiben lassen. Meine Meinung: Ich finde es toll, dass sensible Themen wie Depression und Gewalt an Frauen behandelt werden. Sie werden behutsam angesprochen und sind durchweg präsent. Außerdem gefällt mir der Schauplatz der Obdachlosenunterkunft sehr gut. Es ist schön zu lesen, wie dieses Thema aufgegriffen wird. Das Thema Dreiecksbeziehung war, zum Glück, in meinem Leben noch nie ein Thema. Ich wüsste auch nicht, wie ich damit umgehen würde. Weder auf der Seite der Person, die 2 Partner hat, noch als eine von zweien. Ich glaube, das ganze Konstrukt würde eine zeitlang halten und dann würde ich Gewissensbisse bekommen und mich schlussendlich für eine Person entscheiden wollen. Mit dem Ende habe ich so nicht gerechnet, dennoch war es verdammt spannend und hat dem ganzen Buch nochmal einen richtigen Schwung gegeben. Mein Fazit: Eine sehr tiefgründige Geschichte, welche sehr bildhaft beschrieben ist (sowas Liebe ich bei Büchern total) mit viel Liebe und Dramatik. Keine leichte Kost, dennoch schön geschrieben. 4/5⭐

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