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Ella Liander

Posted on 19.4.2021

Meine Meinung: 🚫Achtung! Enthält Spuren von Spoilern! 🚫 Wer auf der Suche nach einem sehr tiefgründigen Buch mit vielen Facetten ist und dazu noch einen Hauch Philosophie, ist hier genau richtig! Leider habe ich ewig gebraucht um mich "einzufinden" und wurde dann doch nicht schlauer aus der Geschichte.. schade! Cover: Das Cover des Buches ist super schlicht gehalten worden und sagt leider auch nicht viel über das Buch aus. Der Hintergrund ist bemalt wie eine Leinwand- wenn man genau hinsieht, kann man noch die einzelnen Pinselstriche erkennen. Von oben nach unten wurde mal ein weiß, pastelles grün oder blau- mal etwas dunkleres grün aufgetragen. Das passt natürlich ganz wunderbar zu dem Inhalt des Buches! :) Auch die Schrift- Autor und Buchtitel werden wie aufgemalt präsentiert und nehmen das komplette Cover ein, der Autor- John Burnside, wird in einem grünen Aquarell präsentiert. Für mich persönlich leider zu unaussagekräftig, wenn auch sehr mysteriös. Schreibstil: Der Schreibstil des Autors hat mir insgesamt recht gut gefallen. Er war sehr flüssig und locker zu lesen und hatte eine sehr starke philosophische Note. Man merkte den künstlerischen Freigeist in jeder Zeile. Leider war es für meinen Geschmack, sehr sehr langatmig, ohne große Spannung. Zum Schluss hob sich das Ganze nochmal an, konnte mich aber leider nicht wirklich packen. Der liebe rote Faden war vorhanden- war jedoch leicht verschleiert und brauchte einen geübten Blick um ihn zu erkennen. Die Mischung aus Mystery und Roman muss man wirklich sehr mögen- für mich war es teilweise wirklich schwierig. Teilweise wirkte das Buch tatsächlich unnahbar. Idee: Die Idee des Buches hat mir zunächst recht gut gefallen.. Wir lernen die junge Liv kennen die völlig perspektivlose zu sein scheint- sie weiß noch nicht recht, was sie mit sich nach ihrem Schulabschluss anfangen soll und lebt so dahin. Während sie auf diesem kleinen verlassenen Fleckchen Erde etwas verloren wirkt, scheint ihre Mutter komplett angekommen zu sein. Denn sie kann ihrer Kunst ganz in Ruhe nachkommen. Das ging mir jedoch teilweise schon etwas zu weit- sie beachtet Liv manchmal tagelang nicht, klar ist die Erwachsen und braucht sicherlich ihren Freiraum- aber ich glaub etwas mütterlichen Druck hätte sie vertragen können. Auch so ist ihr Verhältnis wenig liebevoll- eher distanziert. Natürlich möchte der Autor uns genau dieses Bild vermitteln- noch schwieriger finde ich Livs Einstellung zu ihrem im sterben liegenden Vater- oh oh. Aber selbst das, scheint sie wenig zu bewegen.. Was ich spannend fande, was aber zu meinem bedauern erst am Ende des Buches thematisiert wird- sind die verschwundenen Jungs und das die legendäre Waldfee Huldra damit zu tun haben soll.. bis zum Schluss bleibt unklar, ob Liv die Dinge tatsächlich gesehen hat, oder doch bloß eingebildet.. das bleibt einem und der eigenen Fantasie selbst überlassen. :) Auch das Ende war dementsprechend offen. Insgesamt wie man merkt, leider nicht mein Geschmack! Charaktere: Die Charaktere wurden auf ihre Weise gut ausgearbeitet. :) Unsere Hauptprotagonistin Liv ist eine junge Frau, die eher vor sich dahinlebt, als wirkliche Ziele im Leben zu haben. Wirklich sympathisch war sie mir nicht. Es gab unzählige Passagen, wo ich ihr handeln nicht nachvollziehen konnte und sie wirkt immer leicht abwesend und benimmt sich ihrem Alter entsprechend sehr unreif und naiv. Wenn man ihre Mutter anschaut, wundert es hingegen nicht, dass Liv so ist wie sie ist, denn ihre Mutter ist in vielerlei Hinsicht, ein sehr schwieriger und verschlossener Charakter, der mir auch nicht wirklich sympathisch war. Für ihre Mutter scheint es nämlich nur die Kunst zu geben- ab und an kommen ihre "Freier" zum Kaffee trinken vorbei- Männer aus dem Örtchen die ihrer Schönheit verfallen sind und in ihrer Nähe sein wollen. Allerdings beachtet sie diese kaum und hört sich nur ihr Geplauder an. Einfach alles ein wenig skurril. Der alte Mann Kyrre Opdahl ist wirklich ein schrulliger Kauz gewesen- aber zu ihm hatte ich eine Art Bindung- er lebte die Geschichten die er erzählte, wie ein Opa der seine Erfahrungen und seine Meinung weitergibt. Mein Fazit: Ich vergebe 2 Sternchen. Leider war ich wohl nicht in der richtigen Stimmung für das Buch und es konnte mich nicht recht packen. Ein sehr philosophisch angehauchtes Buch, welches viele wichtige Alltagssorgen aufgreift und bearbeitet und doch gleichzeitig sehr mystisch und unnahbar ist- eine sehr spezielle Mischung, die sehr gewöhnungsbedürftig war und mich jedoch mit vielen Fragezeichen zurückgelassen hat.

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