mrstrikehardt
Obwohl ich glaubte, dem Thema gegenüber sensibilisiert zu sein, war ich erschüttert, in welchen Formen Sexismus ausgeübt wird. Vor allem wie früh durch Erziehung gesellschaftlich geprägte Geschlechterrollen brutal bis subtil durchgesetzt werden. Mit dem Ergebnis, dass Mädchen und Frauen verstummen, ihren Frust und ihre Wut nach innen und gegen sich selbst richten. Soraya Chemaly schreibt dagegen an und möchte einerseits aufzeigen, dass der Sexismus kein Relikt aus vergangenen Zeiten ist, sondern allgegenwärtig und alltäglich. Sie gibt Beispiele und zitiert Studie für Studie (insgesamt sind es 41 Seiten an Anmerkungen, die der Verlag online ausgelagert hat). Anderseits möchte Chemaly deutlich machen, dass die empfundene Wut nützlich ist im Kampf gegen das Patriarchat. Dieser Wut und die damit verbundene Kraft müssen sich die Frauen zunächst bewusst werden und müssen sie artikulieren, ihre eigene Sprachen finden. Diese Aufgabe ist leichter gesagt als getan, Denn oftmals werden Ungerechtigkeiten verleugnet - von den Betroffenen selbst oder von den Institutionen wie Staat und Kirche oder Sportverbände (siehe all der vertuschten Missbrauchsskandale).
