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mabuerele

Posted on 16.4.2021

„...Es gab viele Aufgaben im Stock. Und das Tolle, fand Tilda: Jede Biene übernahm im Laufe ihres Lebens einmal jeden einzelnen dieser Jobs…“ Tilda ist Imkerin. Seit ihrer Scheidung lebt sie von der Hand in den Mund. Jetzt hat ihre eine Supermarktkette angeboten, ihren Honig zu vermarkten. Doch wo soll sie so schnell die Menge hernehmen, die sie braucht? Sie versucht, Honig von anderen Züchtern zu kaufen. Beim Förster allerdings wurden gerade Bienenstöcke mit Böllern zerstört. Im Gegensatz zur Polizei weiß ich, wer das war, aber nicht, warum das geschah. Der Fall wird als Dummejungenstreich behandelt. Oke Oltmann, der örtliche Polizist, hat noch ein weiteres Problem. Auf dem Zeltplatz wurde ein Campingwagen gestohlen. Und dann erreicht ihn die Nachricht vom Tod des Försters. Der war von einem straff gespannten Draht ausgebremst und tödlich verletzt worden. Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben. Angenehme Schriftgröße, klar gegliederte Absätze und kurze Kapitel sorgen für einen zügigen Lesefluss. Der Schriftstil passt sich den Gegebenheiten an. Dazu gehört auch die Verwendung von Dialekt. Okes Partner Vincent Gott, der aus dem Rheinland kommt, klingt so: „...Et kütt wie et kütt. Un et hätt noch immer jot jejange...“ Das sind ungewöhnliche Klänge im Norden Deutschlands. Gut gefällt mir, dass die Geschichte von unterschiedlichen Protagonisten erzählt wird. Damit erhalte ich eine vielschichtige Bild vom Geschehen und lerne gleichzeitig Land und Leute näher kennen. Nikita ist erst nach dem Tod seines Opas mit dem Vater in den Ort gezogen, hat von dem Opa aber in jedem Urlaub viel über Bienenzucht gelernt. Seine Mutter brauchte eine Auszeit. Der Junge stellt bitter fest: „...In diesen Kästen, die man Beuten nannte, lebten Wesen, die sich umeinander kümmerten. Im Sommer fächelten sich die Bienen kühle Luft zu, im Winter wärmten sie sich gegenseitig. Die Bereitschaft, alles für die Familie zu geben, unterschied Bienen deutlich von Menschen...“ Die Autorin erzählt nicht nur einen Kriminalroman, sie erzählt Schicksale, Schicksale, die zu Situationen führen, die dann eskalieren. Nehmen wir zum Beispiel den Bauern Gunnar Peters. „...Weißt du, welchen Zwängen wir Landwirte unterliegen? Nicht? Dann versuch doch mal, Milch in der Molkerei loszuwerden!...“ Er ist nur einer derjenigen, die ein Problem mit dem Förster haben. Während sich Oke um den Todesfall kümmert, campt Vincent, um den Dieb des Campingwagens auf die Schliche zu kommen. Hier ist allein Geldgier das Motiv. Am Ende lösen Oke und Vincent alle Fälle. Es bleibt keine Frage offen. Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeichnet sich durch seinen hohen Spannungsbogen aus. Außerdem habe ich eine Menge über Bienen und Imkerei gelernt.

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