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bibliomarie

Posted on 16.4.2021

Auf einer Segelyacht im Husumer Hafen wird eine tote junge Frau entdeckt. Erstochen und dann wie Müll im blauen Sack entsorgt. Nantje, die überall beliebt war und in Husum zusammen mit Ehemann Sebastian Schreiber ein erfolgreiches Fischrestaurant führt. Theo Krummes Misstrauen ist geweckt, als er Sebastian spricht. Zu glatt, zu eloquent, ein Schauspieler, wie Krumme sofort urteilt. Ganz im Gegenteil von Pat, seiner Partnerin im Team, die hier ganz anderer Meinung ist. Dabei sind Pat und Krumme ansonsten oft einer Meinung. Sie arbeiten sehr gut zusammen. Bei Krumme fühlt sich Pat ernst genommen und erfährt Hochachtung, ganz anders als bei den anderen Kollegen, deren Kompetenz eher ihm Mansplaining liegt. Da wünschte ich mir, dass ihnen Pat endlich auch mal bestimmter entgegentritt. In dem Zusammenhang fand ich auch die Figur des Präsidiumschef Krüger schwer erträglich. Was ist an diesem Krimi so besonders? Denn Nordsee ist ist Hintergrund einer ganzer Reihe von Küstenkrimis. Ich finde, es ist die Atmosphäre, in Autor Hendrik Bergs Büchern. Die erreicht er mit seinen, mitunter recht schrägen Figuren, die immer sehr farbig gezeichnet sind und dann natürlich mit seiner Nebenhandlung. In diesem Buch führt sie nach Rungholt, kurz vor der schicksalshaften Sturmflut. Berg schreibt spannend und kann den Leser mit seiner Geschichte gleich in Bann ziehen. Mir ging das jedenfalls so und das mir sehr gut gefallen. Der Plot ist raffiniert ausgedacht und hat mich zum miträtseln inspiriert, wobei ich lange mit Theo Krumme in seinem Verdacht einig war. Aber zum Ende hat sich Hendrik Berg noch einen besonderen Dreh ausgedacht. Ich kannte bisher nur einen Band mit Krumme und Pat, aber hatte überhaupt keine Schwierigkeiten in die Geschichte einzusteigen. Ich hatte auch nie das Gefühl, dass mir Details aus den Vorgeschichten fehlen. Ein empfehlenswerter Küstenkrimi, wie ein kleiner Urlaub an der See.

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