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Dreamworx

Posted on 16.4.2021

Die Vergangenheit ist da, um daraus zu lernen und nicht um darin zu leben Leona arbeitet als Journalistin für den Verlag ihres Vaters. Als der Verlag neue Wege gehen will mit dem Schwerpunkt auf berühmte Persönlichkeiten, sieht sich Leona der herausfordernden Aufgabe gegenüber, in Cornwall ein Interview mit der erfolgreichen Herz-Schmerzautorin Rosa Chiprel zu führen. Dafür muss Leona nach Cornwall reisen, obwohl sie dort nie wieder einen Fuß hinsetzen wollte. Doch die Vorwürfe ihres Vaters, der ihre beruflichen Fähigkeiten in Frage stellt, haben Leonas Gefühle verletzt und sie will ihm beweisen, dass er falsch liegt. Als das erste Zusammentreffen mit Rosa kläglich scheitert, ist Leona am Zug, alles in die Wege zu leiten, um das Interview doch noch zu bekommen. Während des Interview über Rosas eigene Geschichte, bei dem die beiden Frauen sich doch noch anfreudnen, muss Leona sich auch ihrer eigenen Vergangenheit stellen, denn in St. Ives trifft sie mit Fil auf ihre ehemalige große Liebe…. Melissa Jahn hat mit „Rosa-Ein Sommer in Cornwall“ einen kurzweiligen Debütroman vorgelegt, der dem Leser nicht nur sprichwörtlich Zutritt zu Rosamunde Pilchers Wohnzimmer gewährt, sondern lässt ihn neben einer Lebens- auch eine Schicksalsgeschichte erleben. Der locker-leichte und gefühlvolle Erzählstil bietet genau den richtigen Grundton, um den Leser an Leonas Fersen zu heften, wo ihm nicht nur Rosas Leben auf dem Präsentierteller dargeboten wird, sondern er auch von Leonas trauriger Vergangenheit sowie deren einsamen Kampf um Anerkennung und Respekt bei ihrem Vater. Während die alte Autorin Rosa mit ihren Geschichten und ihrer Lebenserfahrung glänzt, zeichnet sich Leona durch Unsicherheit, Selbstmitleid und eine gewisse Härte aus, was sich aufgrund der Gespräch mit der älteren Dame im Verlauf der Handlung langsam, aber sicher ins Gegenteil verkehrt. Auch wenn es eingangs gar nicht danach aussieht, dass Rosa und Leo etwas verbindet, so eröffnen sich dem Leser nach und nach einige Parallelen zwischen den beiden. Mit farbenfrohen Beschreibungen setzt die Autorin den landschaftlichen Reiz der Landschaft Cornwalls in Szene und lässt den Leser während der Geschichte eine Auszeit an diesem malerischen Ort genießen. Die Charaktere sind mit menschlichen Ecken und Kanten bestückt, wirken lebendig und glaubwürdig, weshalb der Leser ihnen gerne folgt und sich sie einlässt. Rosa ist eine liebenswerte, lebenskluge, alte Dame mit einer guten Beobachtungsgabe, die in ihrem Leben so einiges erlebt hat und dies auch mit ihren Büchern an ihre Leser weitergibt. Leona wirkt nach außen selbstbeherrscht, unterkühlt mit einer gewissen Arroganz, hart und fast schon unsympathisch. Doch versteckt sie dahinter nur eine verletzte, unsichere Seele, die mit alten Dämonen kämpft und sich erst im Verlauf der Handlung langsam öffnet. Fil ist ein offener, freundlicher und smarter Kerl, der schnell das Leserherz gewinnt. „Rosa-Ein Sommer in Cornwall“ gewährt vor malerischer Kulisse nicht nur einen interessanten Einblick in das Leben einer alten Dame, sondern unterhält recht kurzweilig auch mit Liebe, Vergangenheitsbewältigung und einigen anderen Problemen. Verdiente Empfehlung für eine gefühlvolle Geschichte und ein gelungenes Debüt.

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