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mabuerele

Posted on 13.4.2021

„...Bei jedem von uns ist die Lebensuhr irgendwann abgelaufen, bei dem einen früher, beim anderen später….“ Lord Medway weiß, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Nun wird Jasmin nach dem Tod der Mutter auch bald den Vater verlieren. Lord Medlay ist froh, dass Hubertus Argyle bald seine Tochter heiraten will. Er hat mit seinem Zeitungsimperium ein Vermögen gemacht. Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Die Geschichte spielt im 19. Jahrhundert. Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er passt sich der historischen Situation an. Jasmin ist eine verwöhnte junge Dame. Die Großzügigkeit ihres Vaters gegenüber seinen Bediensteten kann sie nicht verstehen. „...Vater ist viel zu nachlässig, meint Hubertus. Jeder Bedienstete wickelt ihn um den Finger, es muss besser gewirtschaftet werden. Mit Gutmütigkeit lässt sich kein noch so vornehmes Landgut verwalten...“ Ellen, ihre persönliche Bedienstete, sieht das anders. Doch bisher hat keiner Jasmin Grenzen aufgezeigt. Dann aber hört Jasmin ein Gespräch, das nicht für ihre Ohren bestimmt war. Sie sieht nicht nur ihren zukünftigen Bräutigam in einem anderen Licht, sondern muss erkennen, dass ihr Leben in Gefahr ist. Ihre Wandlung ist nachvollziehbar. „...Das Leben ist grausam. In einem Moment schwebt man auf Wolken und sieht einer rosigen Zukunft entgegen, im nächsten blickt man in eine tiefe Schlucht und fragt sich, warum Gott Streiche mit einem spielt...“ Sehr gut werden die gesellschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit widergespiegelt. Viele haben die Dörfer verlassen, um in den neuen Fabriken ihr Brot zu verdienen. Sie hoffen auf ein besseres Leben und landen nicht selten in Armut. Jasmin ändert ihren Namen und nimmt die Stelle eines Dienstmädchens an. Erstaunlich, wie gut sie ich in die Rolle schickt. Außerdem kann sie nun einer Tätigkeit nachgehen, die ihr schon früher Freude gemacht hat. Sie darf den Garten ihrer Arbeitgeberin in Ordnung bringen. Doch ihre Gegner sind noch auf der Suche. Glücklicherweise hat sie Helfer an ihrer Seite. Die Geschichte verfügt über einen hohen Spannungsbogen. Interessante Gespräche geben eine Einblick in die Gedanken der Protagonisten und zeigen, wie sich Jasmins Einstellungen und Ansichten im Laufe der Zeit ändern. Das betrifft nicht nur die Meinung zu dem Verhalten des Vaters, dessen Güte ihr deutlich wird, sondern auch ihre Einstellung zu den Menschen in ihrer Umgebung. Aus einem eitlen, verwöhnten Gör wird eine empathische junge Frau, die einen Blick für die Nöte ihrer Mitmenschen hat. Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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