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Nachtblume

Posted on 13.4.2021

Ein typischer Emma Scott Roman! Voller Emotionen und - für meinen Geschmack - ein bisschen zu viel Sex. Der Klappentext fasst die Handlung schon super zusammen. Man bekommt genau das, womit man gelockt wurde. Natürlich ist es durch Theas Amnesie entsprechend repetitiv, gestört hat mich das allerdings überhaupt nicht. Bei dem Plot wäre ich enttäuscht, wäre es anders gewesen, denn genau das hatte ich erwartet. Jim und Thea sind sympathische Figuren und auch wenn Thea immer nur fünf Minuten hat, erfährt man in den verschiedenen fünf Minuten eine ganze Menge über sie. An der Stelle möchte ich übrigens mal die grandiosen Titel erwähnen. Sowohl der Originale "A Five-Minute Life" als auch der deutsche "Between your words" ergeben Sinn und passen richtig gut zur Story, auch wenn letzterer das Lesen des Buches erfordert, damit man ihn so richtig versteht. Anyways. Jim fand ich zu Beginn richtig süß. Er ist sympathisch und trotz, dass er so verloren wirkt, irgendwie da und präsent. Thea ist in ihrer offenen und fröhlichen Art ein Gegenstück zu Jim, welches ihn hier und da mal aus der Reserve lockt und beide konnten mich gut unterhalten. Ihr Kennenlernen wird in einem angenehmen Tempo erzählt und grundsätzlich fand ich das Ganze drumherum - das Sanatorium, die Angestellten und ihre Schwester Delia - sehr gut ausgearbeitet. Delia ist quasi der Antagonist des Buches und diese Rolle erfüllt sie mit Bravour. Alonzo und Rita sind solch liebenswerte und herzerwärmende Menschen und ich hatte die Beiden sofort in mein Herz geschlossen. Vor allem den teilweise trockenen Humor von Alonzo mochte ich sehr gerne. Während mir die ersten zwei Drittel des Romans unheimlich gut gefallen haben, hat mich das letzte Drittel zum Ende hin ein wenig gelangweilt. Aus Spoilergründen möchte ich gar nicht großartig erzählen, was passiert, aber die ersten paar Kapitel im letzten Drittel hatten deutlich weniger Magie und konnten mich nicht so sehr mitreißen wie zuvor. Das Buch holt auf den aller letzten Kapiteln aber nochmal auf und konnte mich dann doch noch.. nun ja. Nicht überzeugen, aber ich habe es gerne gelesen. Ein anderer Kritikpunkt sind die Sexszenen: Davon gab es mir einfach zu viele. Ich habe echt nichts gegen ein bisschen Erotik, aber hier fand ich es so unpassend, dass ich die Szenen am liebsten immer übersprungen hätte - was ich nicht getan habe. Es war insgesamt einfach zu viel und zu plump. Da hätte ich mir mehr erwartet. Oh, und noch etwas! Man fährt nicht einfach so zu "WrestleMania". Das wollte ich als Wrestlingfan auch mal kritisieren... :D Dem Ende stehe ich mit gemischten Gefühlen entgegen. Ich beurteile hier nicht die Story, sondern nur die Technik! Denn irgendwie... einerseits passt es, andererseits hat es sich für mich ein wenig zu langgestreckt angefühlt. Während 2/3 des Buches absolut top waren, zieht das letzte Drittel diese wunderbare Geschichte ein wenig runter. Leider habe ich mit ihren Enden immer ähnliche Probleme - es ist mir auf den letzten Zeilen einfach zu viel Blabla und einfach too much. Wer es gelesen hat, wird sicher wissen, was ich meine. Dennoch vergebe ich gerne 4 Sterne und eine Leseempfehlung für diejenigen, die auf Emotionen und ein wenig Kitsch stehen. Wer andere Bücher von Scott mochte, wird das hier sicher auch mögen.

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