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tintenherz

Posted on 13.4.2021

„Besser Bein ab als arm dran.“ ... „Ist ein Witz für Fortgeschrittene.“ - Quelle: Auf sieben Beinen, Fiene Sturm . Wie fühlt es sich eigentlich an, tagtäglich einer Behinderung ausgesetzt zu sein? Wie fühlt es sich an, durch einen Unfall sein Bein zu verlieren? Und dann tagtäglich daran erinnert zu werden? Wie fühlt es sich an, eine Prothese zu tragen? Oder sie eben mal nicht anzulegen? Und was macht das mit einem Menschen? Habt ihr euch das schonmal gefragt? Tja, ich muss ehrlich zugeben, ich nicht. Jedenfalls nicht so intensiv. Obwohl ich sehr emphatisch und feinfühlig bin und oft über fremde Schicksale nachdenke, habe ich mich noch noch nie direkt in so ein Leben und den Hindernissen, die es jeden Tag zu bezwingen und überwinden gilt, hineinversetzt. Jetzt schon. Die Autorin Fine Sturm hat hier nämlich einen sehr emotional aufreibenden Roman geschrieben. Es wurde alles so echt und authentisch beschrieben, dass ich mich genau in die Protagonistin Franzi hineinversetzen konnte. Man merkt, das sich die Autorin sehr mit dem Thema auseinander gesetzt hat, denn es werden viele Kleinigkeiten aufgezeigt, die für einen gesunden Menschen normal sind, für jemanden mit einer Behinderung aber große Herausforderungen darstellen. Sei es psychischer oder physischer Natur. Das Buch gibt aber auch viel Hoffnung mit auf dem Weg und erzählt zudem eine sehr schöne Geschichte über Liebe, Freundschaft und vertrauen. Die Protagonistin Franzi mag für den ein oder anderen nicht sofort sympathisch wirken. Denn sie ist anfangs ganz schön bissig und zickig. Das sie dahinter aber ihren Schmerz, eine große Portion Angst und ihre Unsicherheit versteckt, wird schnell klar. Ich habe sie sofort in mein Herz geschlossen und mochte ihre Fürsorgliche und aufopferungsvolle Art sehr. Es hat mir sehr gefallen, ihre Entwicklung im Laufe des Buches mitzuerleben. Besonders gern mochte ich das Ende. Franzi hat es geschafft, privat und auch Karriere technisch glücklich zu werden. Denn sie hat gezeigt, sie ist mehr als ihre Behinderung. Mehr als ihre Angst. Und mehr als ihr Schmerz. 5/5 Sterne ⭐️

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