sato
Achtsam morden. Gleich vorneweg, für mich ein Lesehöhepunkt des noch jungen Jahres. Karsten Dusses Debütroman ist kein Krimi im herkömmlichen Sinne, sondern eine schreiend komische, schwarzhumorige, originelle Mischung aus Ratgeber, Gesellschaftssatire und halt Krimi. Der Icherzähler, Björn Dusse, ist Anwalt ohne Aufstiegsperspektive, da er den „Bäh – Mandaten“ der Kanzlei zu betreuen hat – einen Mafiosi, der zwar viel Geld einbringt aber natürlich nicht als Aushängeschild dienen kann und Ehemann und Vater ohne ausreichend Zeit für die Familie. Das soll sich durch seine – erzwungene – Teilnahme an einem Achtsamkeitsseminar ändern. Was er dort lernt ist exemplarisch den Kapiteln vorangestellt, die etwas eigenwillige Umsetzung seinerseits dann Gegenstand der Kapitel. Die Geschichte umfasst eigentlich nur knapp zwei Wochen im Leben von Björn, aber diese Zeitspanne reicht aus um sein Leben vollumfänglich umzukrempeln und die Zahl der Leute, die diesem Wandel im Wege stehen, deutlich zu reduzieren. Das Buch spielt mit vielen Klischees, steckt voller trocknem, schwarzen Humor, es ist einfach nur amüsant zu lesen und obendrein auch noch recht spannend. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und freue mich schon auf die Fortsetzung.