siraelia
„Amari und die Nachtbrüder ist das Debüt von B. B. Alston und wurde von Katrin Segerer aus dem amerikanischen Englisch ins Deutsche übersetzt. Amari macht sich auf die Suche nach ihrem großen Bruder, der seit einem halben Jahr verschwunden ist. Dabei wird sie in ein besonderes Programm aufgenommen. Ihre Mutter denkt, dass es auf den Besuch einer Universität vorbereiten soll, aber dieses Sommerakademie ist so viel mehr! Aber dafür muss sie erst mal die Aufnahmeprüfung dieses besonderen Camps bestehen, um dann in der Oberbehörde für Übernatürliches nach dem Verbleib ihres Bruders zu suchen. Dabei steht ihr im Wege, dass in ihr eine große Menge an verbotener Magie schlummert und dass sie dadurch, wie auch schon in ihrem bisherigen Schulleben, eine ungewollte Angriffsfläche bietet, die von vielen genutzt wird. Auch wenn man einige Anlehnungen an schon bestehende Fantasybücher erkennen kann, so beschäftigt sich dieses Buch (neben den ganzen fantastischen Elementen) auch sehr viel mit dem Thema Ausgrenzung, Diskriminierung und wie die Protagonistin damit zurechtkommt und sich arrangiert. Der Autor, B. B. Alston hat sich zum Glück nicht beirren lassen und hat sich für ein Schwarzes Mädchen als Hauptfigur entschieden, was mir sehr gefällt, denn sicher kann man davon ausgehen, dass eine andere Figur in der gleichen Situation andere Reaktionen erhalten hätte. So bietet dieses Buch den Blickwinkel einer PoC und weist beim Lesen direkt auf gewissen Ungerechtigkeiten hin. Dabei wird dieses Thema nicht gestelzt aufbereitet, sondern ist in einem flüssigen und ansprechenden Schreibstil eingebettet und lässt einen aus erster Hand erfahren, wie sich die Erfahrungen Amaris anfühlen. Insgesamt finde ich dieses Buch sehr spannend, denn diese verborgene Welt hält sehr viele schöne Überraschungen bereit und man fiebert geradezu mit Amari auf ihrer Mission mit. Für diesen gelungenen Einstieg vergeben wir 5 von 5 Sterne und freuen uns, wenn es hoffentlich bald weiter gehen wird.