thrillerleser
Svea Tegel meldet sich an einem Kurs für Faszientraining für den Rücken an und lernt dort Lars kennen. Svea trifft Amors Pfeil auf der Stelle, Lars zeigt jedoch keinerlei Interesse an ihr. Als Sveas Vater nach einem Schlaganfall im Krankenhaus liegt, übernimmt sie Hals über Kopf das familieneigene Gartenbaugeschäft. Bei der Einreichung für einen Gartenwettbewerb der Neugestaltung eines Kölner Platzes ist niemand anders als Lars der zuständige Landschaftsarchitekt. Hat Svea mit den Flirt - Tipps ihrer WG Mitbewohnerin Elisabeth Erfolg? Die Geschichte rund um Svea ist von der Handlung her eher einfach gehalten. Es geht vorgängig um das Rückentraining in der Turnhalle, wo Svea Lars anschmachtet, sowie um das Gartenbauunternehmen, das Svea krankheitshalber von ihrem Vater übernimmt. Ersteres war ganz amüsant zu lesen, bei letzterem habe ich gestaunt, was für eine elegante Lösung die Autorin zur Hand hatte, damit Svea von heute auf morgen das Geschäft übernehmen kann. Ihr vorheriger Job lässt dies nämlich von einem Tag auf den anderen zu. Allerdings frage ich mich schon, wie sie im alten und so unsicheren Job ihr Leben finanziert hatte? Oft geht es in der Geschichte um Blumen und die Natur, auch Themen wie die grüne Lunge einer Stadt, mit dem verbundenen Zubetonierwahn, finden Gehör. Svea ist ausgebildete Biologin und versucht das Geschäft so zu leiten, dass auch ökologische Gestaltung Platz findet. Diese Seite der Geschichte fand ich sehr gut recherchiert und eine Bereicherung. Auch, dass sie sich traut, als Quereinsteiger ohne Berufserfahrung im Gartenbau Fuss zu fassen, empfand ich als toll und mutig. Auch hier hat die Autorin eine gute Lösung, in Gestalt eines langjährigen Mitarbeiters, für allfällige beruflichen Unsicherheiten gefunden. Ausschweifende Passagen handeln auf dem Fussballplatz und bei einem Karnevalstreffen. Da Lars in einer Amateurliga Fussball spielt, geht Svea an einem Samstag auf den Fussballplatz um sich sein Spiel anzusehen. Weder die detaillierten Beschreibungen des Fussballspiels, noch die Abläufe beim Karnevalstreffen, an dem Svea als Notfall - Funkenmariechen einspringt, haben mich interessiert. Ich empfand das als langatmig und zäh. Deshalb habe ich diese nicht enden wollenden Seiten grob überlesen. Lars blieb in der ersten Hälfte eher blass. Als er dann Format zeigte, fand ich ihn unsympathisch und so habe ich Svea nicht verstanden, die sich an jemanden festklammert, der ihr in Sachen Sympathie nie das Wasser reichen kann. Macht Liebe blind? Bei Svea muss man das definitiv mit Ja beantworten. Leider hat mich die Liebesgeschichte weder berührt, noch erreicht. Den Schreibstil der Autorin empfand ich nicht als schlecht. Gestört haben mich die etlichen „Lösungen“ wie oben beschrieben, die doch einen faden Beigeschmack hinterlassen haben. Dazu kam noch ein weiterer Aspekt, weshalb Lars beim Kennenlernen so zurückhaltend reagiert und Svea zum Beispiel weder grüsst noch irgendwie sonst zeigt, dass er sie kennt. Das war genau der Punkt, der zu viel des Guten an plausiblen Lösungen war. Ab und zu blitzte der auf dem Klappentext gepriesene Humor auf, da habe ich jedoch mehr erwartet und blieb in dieser Hinsicht leicht enttäuscht zurück.