anna
Für mich ein interessanter dystopischer Weltenentwurf, der in den angesprochenen Thematiken seiner Zeit damals voraus gewesen war. In einem utopischen Staat, der die Bevölkerung ungebildet und damit vor allem unmündig halten will, sind der Besitz und das Lesen von Büchern streng verboten. Denn Bücher bedeuten Vermittlung von Wissen und ermöglichen Selbstbestimmung, während die Technologie alles soweit komprimiert und für den Menschen vereinfacht, dass dieser gar nicht mehr im Stande ist, selbstständig zu denken und nicht merkt, wie er vom Staat manipuliert wird. Es ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt und durchaus Diskussionen auslösen mag. Diskussionen darüber, welchen Einfluss Technologie auf unser Leben hat und wie wir sie in unsere Leben integrieren. So negativ der Autor sich der Thematik in ihren Auswirkungen auf die Menschheit verschreibt, so offensichtlich ist unser Leben heute - fast 70 Jahre später - ohne die positiven Aspekte der Technologie gar nicht auszudenken. Dennoch wirken manche Aussagen des Autors geradezu prophetisch, wenn es um die Entwicklung von Massenmedien und Konsumverhalten geht. Und so lässt dieser Klassiker einen nachdenklich zurück - beherrschen wir die Technologie oder sie uns? Setzen wir sie gezielt ein oder machen wir uns von ihr abhängig?