Mina
"Habe ich schon gesagt, dass man sich an Backrezepten festhalten kann, wenn sich um einen herum die Welt ändert? Warum kann Liebe nicht wie ein Backrezept sein? Zutaten rein, gut durchrühren, am Ende kommt was Süßes raus." -S.87 Meine Gedanken: Bisher kenne ich nur Jugendbücher für ältere Jugendliche, die das Thema Queerness beinhalten. Daher finde ich es gut, dass Christine Werner dieses Thema in ein Buch verpackt, welches auch an eine noch jüngere Zielgruppe gerichtet ist. Dabei bleibt sie innerhalb der Geschichte immer noch realitätsnah. Immerhin gibt es immer noch Personen, die Queerness ablehnen, was im Buch auch vorkommt. Dass es immer noch solche Menschen gibt, ist natürlich mega schade. Des Weiteren stehen auch Patchwork- und Regenbogenfamilien im Vordergrund, was ich so bedeutsam finde, denn die Gesellschaft hat sich mittlerweile so pluralisiert, dass sich vielfältige Formen des Zusammenlebens etabliert haben. Umso wichtiger ist es dementsprechend solche Familienformen in Büchern aufzunehmen, denn diese sind genauso normal wie die typischen Bilderbuchfamilien. Bestimmt freut sich auch der eine oder andere, sein Familienmodell in einem Buch wiederzufinden. Die Protagonistin Theresa Emmanuelle Rosa Rohrbrach-Ibrahim, oder auch einfach nur Terri, mochte ich eigentlich sehr gerne. Sie hat eine positive Einstellung, sprüht nur so vor Energie und ist auch wissensdurstig. Außerdem liebt sie es zu backen, am liebsten Cupcakes. Bereits mit dieser Eigenschaft konnte sie bei mir punkten. Allerdings gab es ein paar Momente, in denen sie für ihr Alter zu kindisch reagiert hat oder overdramatic war. Ich fand es teilweise auch echt anstrengend, dass sie bei gefühlt jeder Gelegenheit andeutet, dass sie Star Wars liebt. Irgendwann wurde es einfach zu viel und daher zu gezwungen. Ich hätte es auch verstanden, wenn sie es ein paar Male weniger aufgegriffen hätte. Nichtsdestotrotz ist Terri im Großen und Ganzen ein sympathisches Mädchen. Als sie von Sema, der Partnerin ihres Vaters, zum ersten Mal von den Liebesblitzen hört, die für den Zustand ihrer Mutter und ihrer besten Freundin verantwortlich sein könnten, fängt sie sofort an, diese genauer zu erforschen. Mithilfe von verschiedenen Informationsquellen versucht sie der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei hält sie ihre Ergebnisse in einem Notizbuch fest. Ich hatte viel Spaß Terri bei ihrer Forschung zu begleiten und musste oft schmunzeln. Mir hat die Art und Weise gefallen, wie die Autorin die Geschichte erzählt hat. Zu Beginn jeden Kapitels finden wir einen Ausschnitt von Terris Gedanken, die uns näher zu der Protagonistin bringen. Das Buch wird auch durchgehend aus der Terris Perspektive erzählt, wodurch alles nochmals humorvoller und unterhaltsamer gewirkt hat. Insgesamt herrscht im Buch eine locker leichte Atmosphäre zum Wohlfühlen, die einfach nur gute Laune macht. Der Schreibstil passt auch perfekt zur Zielgruppe. Fazit: Nicht nur das Cover versprüht gute Laune, sondern auch der Inhalt. Mit Leichtigkeit schreibt Christine Werner über das Verliebtsein, Freundschaft und Familie, vergisst aber nicht die Geschichte mit Cupcakes und einer großen Familienpizza zu verfeinern. Ich kann dieses Buch allen Kindern ab 11 Jahren nur wärmstens empfehlen. Allerdings bin ich mir sicher, dass Leute außerhalb der Zielgruppe ebenfalls ihre Freude an diesem Buch haben werden. Von mit gibt es 4 von 5 Cupcakes! Mein Blog: https://cupcakeslibrary.wordpress.com/2021/04/11/cupcakes-regenbogen-und-eine-grose-familienpizza-blitzeinschlag-im-territorium/