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Schreibstil: Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm flüssig. Die wichtigen Momente konnten sehr gut eingefangen werden und waren durchaus aufregend mitzuerleben. Vielleicht hat mir manchmal etwas an Geschwindigkeit gefehlt, um der Geschichte an manchen Stellen Länge zu nehmen und sie etwas lockerer zu gestalten. Ansonsten aber fühlte ich mich sehr wohl mit der Darstellung. Die College-Atmosphäre war da, ebenso das Kleinstadtfeeling und dann noch das leicht mystische Flimmern durch die Hintergründe der Geschichte. Was ich vom Stil her als nicht ganz ausgereift empfand, waren die Beschreibungen zu den Tribes. Sowohl im Fließtext als auch in den Zwischenkapiteln, die einzig dem Zweck dienen, die Tribes zu erklären, erschien mir der Stil recht kindisch – naiv und wenig differenziert. Die Beschreibungen fielen für mich einfach aus dem ansonsten an das Alter der Protagonisten angepassten Schreibstil. Meine Meinung: Ich habe super in die Geschichte hineingefunden. Der Collageflair, der anfangs vorrangig herrscht, unterstützt das einfach. Zudem spielt die Story in Kanada, in einer kleineren Stadt, was ich persönlich sehr schön fand. Quinn war mir ebenfalls gleich sympathisch. Einerseits muss sie sich in diesem neuen Leben nun zurechtfinden (als Ersti), andererseits erhält sie aber auch schnell Attribute, die sie geheimnisvoll wirken lassen und den Leser neugierig machen. Wenn man genau aufpasst, kann man schon auf den ersten Seiten die ersten Puzzleteile sammeln, denn auch Nathan taucht früh auf. Allerdings etwas unscheinbar. Mir war zunächst gar nicht klar, dass er nun der Love-Interest sein sollte. Vielmehr erschien er mir wie die erste Person, die die Hauptprota trifft und die dann zu ihrem besten Freund wird. Aber so weit weg ist diese Annahme auch gar nicht. Nathan und Quinn verstehen sich von Anfang an auf einer sehr feinen Ebene. Die ganze Handlung hinweg habe ich es genossen, dass die Beziehung zwischen ihnen so vertrauensvoll, freundschaftlich, aber eben auch tiefer ist. Die Anziehung zwischen ihnen wirkte nie kitschig oder dramatisch, nicht so, wie man es vielleicht von den meisten Büchern kennt (ihr wisst schon mit diesem Gehabe von wegen: Liebe auf den ersten Blick o. Hate vs. Love o. ähnlich dramatischen Situationen). Stattdessen wirkt alles bei ihnen super natürlich und einfach schön. Ich hatte, wenn es mal nur um sie ging, jedes Mal das warme Gefühl, dass das einfach eine schöne Beziehung ist, die die beiden da zueinander aufbauen. Sie ist intensiv, aber langsam. Dazu passt auch, dass es hier keine expliziten Sexszenen gibt, wie es oftmals bei Fantasyromanen der Fall ist. Langsam ist auch eher der Rest der Handlung. Mir gefiel es von der Spannung her ganz gut, weil sie schon da war – es gab immer wieder Situationen und Handlungsstränge, die dies begünstigten – es läuft allerdings alles wenig schnell und dramatisch ab. Für den ein oder anderen mag das zu langatmig gewirkt haben, ich für meinen Teil habe es aber genossen. Wenn es um Quinn und Nathan ging, war man voll bei ihnen, ebenso dann, wenn es um Quinn selbst oder die anderen Ereignisse der Geschichte ging. Natürlich war aber nicht alles so ganz unvorhersehbar. Dafür habe ich wohl zu wenige Bücher gelesen. Gerade diese Romeo-und Julia-Geschichte war für mich ziemlich schnell ersichtlich. (Allerdings möchte ich auch hier wieder betonen, dass es sehr undramatisch ablief, sodass man sich nicht so ins Klischee gedrückt fühlte.) Gut fand ich daran aber, dass die Autorin wirklich viele Anhaltspunkte auf ein mögliches Ende des Buches geliefert hat. Es gab viele viele kleine Puzzleteile, die man teilweise aber nur wahrnahm, wenn man sehr gut aufpasste. Gegen Ende habe ich mich dann doch manchmal über mich selbst geärgert, weil ich schon die ganze Zeit über das Gefühl hatte, dass etwas so oder so sein musste, es wurde aber so fein gesät, dass ich es für mich selbst gar nicht in Gedanken gefasst habe. Dadurch wurde das Ende dann doch überraschender, als ich anfangs vermutet hatte. Vielleicht darf ich hier vorausgreifen, dass das Ende für mich dennoch nicht ganz perfekt war, weil mir irgendwann etwas Kommunikation zwischen den Protas gefehlt hat. Da wäre durchaus meiner Meinung nach noch Potential für noch mehr Wendungen gewesen. Gerade, weil doch viele Figuren aufeinandertreffen, die sich vorher nie begegnet sind und die eigentlich Konflikte auslösen müssten. Aber vielleicht ist das auch nur in den nächsten Band geschoben worden. Es lässt sich auf jeden Fall schon erahnen, dass am Ende nicht alles gesagt wurde, was zur wirklichen Auflösung der Ereignisse führt, weshalb die Autorin dort entsprechend lose Fäden erzeugt hat, die neugierig auf einen zweiten Band machen. Dann nochmal zu dem Thema der Story. Es ist nicht ganz leicht, hierzu was zu sagen, ohne zu spoilern. Ich kann aber sagen, dass ich das eigentliche Thema der Geschichte als sehr schön inszeniert empfand. Ich habe dazu schon so einige Bücher gelesen, fand es hier aber toll, dass es nochmal etwas anders aufbereitet wurde. Dazu kam, dass die Thematik sehr stark mit der Natur zusammenhängt. Diese Naturverbundenheit spürt man fein in den Protas, den Themen und den Ereignissen, wie auch der Geschichte der Handlung. Es geht viel um instinktive Gefühle, Verbundenheiten, die einzig auf Gefühlen beruhen. Dadurch erhält die Geschichte viel Charakter und auch die Nebenprotagonisten wurden super in die Handlung eingebunden. Mir gefiel einfach, dass dieses Nebeneinander – die Thematik der Geschichte und die Verortung innerhalb des Collegeumfeldes – auch ineinanderhakte und das Fantastische der Geschichte somit gut in der Realität verankert war. Und nun noch kurz zu den Hauptprotagonisten: Quinn war die perfekte Besetzung für ihre Rolle^^, weil sie durch ihre forsche und unerschrockene Art dafür sorgte, dass die Geschichte nicht einschlief. Sie drängt immer wieder vor, handelt instinktiv und lässt sich nicht von eigentlich festgeschriebenen Normen beeindrucken. An einigen Stellen war mir das sogar etwas zu viel. Da hätte ich mir doch gewünscht, dass sie noch einen Gedanken mehr daran „verschwendet“, was sie da gerade eigentlich vor hat. Aber hätte Nathan den Ton angegeben, wäre das Buch wohl jetzt noch nicht zu EndeXD Nathan ist so ein bisschen das Gegenteil von Quinn. Er ist ruhiger, besonnener und handelt überlegter. Allerdings nicht einfach so, sondern weil er bereits seine Erfahrungen gemacht hat, die ihn letztlich so beeinflusst haben. Das kommt innerhalb der Handlung ganz schön rüber und die Thematik darüber sorgt dafür, dass Quinn und Nathan neben den ganzen beeindruckenden Ereignissen des Handlungsverlaufs auch etwas haben, worüber sie tiefergehende Gespräche führen können. Ich habe Nathan´s Handeln auf jeden Fall gut nachvollziehen können. Der Star der Geschichte bleibt aber wohl Quinn:) Fazit: Die Story von „Touch of Ink“ arbeitet eher langsam und besonnen, jedoch mit vielen Feinheiten und Details. Die Spannung ist dadurch nicht immer so mitreißend, wie eine überdramatisierte Lovestory um Leben und Tod. Mir persönlich hat das aber gefallen. Es war genug Spannung, um gut voranzukommen und selbst zum Denken angeregt zu werden. Mir gefiel die Thematik sehr und die Protas waren durchweg sympathisch. (Obwohl es natürlich auch die gemeine Zicke gibt.) Die Mischung aus Collegeflair, Fantasy und Natur in einer kleineren Stadt erzeugt ein tolles Feeling, von dem man sich gerne mitnehmen lässt. Ich denke, dass es zwischendurch noch ein klein wenig mehr Wendungen hätte geben können, ebenso wie etwas weniger Naivität der Hauptprotagonistin. An der Lovestory dagegen habe ich nichts auszusetzen. Da passte die geringe Dramatik einfach perfekt! Von mir gibt es 4 von 5 Sterne.