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Tori

Posted on 11.4.2021

Nach allem was ich vorher über Schreibstil und Handlung von "Flaming Clouds" gehört habe, war ich sehr interessiert an dieser Geschichte, denn ein Buch über Flugbegleiter*innen und Pilot*innen habe ich vorher noch nie gelesen. Leider muss ich sagen, dass das Ganze nicht wirklich meinen Geschmack getroffen hat. Sobald man dieses Buch aufschlägt, fällt der außergewöhnliche Schreibstil ins Auge, der mich vor allem zu Beginn doch ziemlich verwirrt hat. Er ist generell sehr poetisch mit tausend Metaphern und Neuschöpfungen - hin und wieder ist das ganz schön, häufiger aber eher ermüdend. Ich musste Sätze teilweise mehrmals lesen, um den Sinn dahinter zu verstehen, und war mir bei einigen Aussagen nicht sicher, ob ich etwas falsch gelesen oder sogar vollkommen überlesen habe. So wird beispielsweise mitten in einem Kapitel in dem es darum geht, wo die Protagonistin Silvester verbringen will, plötzlich erwähnt es sei der dreißigste Januar? War es ein Fehler? Oder habe ich einfach etwas überlesen? Ich weiß, das klingt als wäre ich die pingeligste Leserin, die es gibt, aber das hat mich dermaßen genervt, ich kann es gar nicht beschreiben :D Auch sonst konnte mich das Buch leider überhaupt nicht überzeugen. Ich habe teilweise Seiten gelesen und wusste am Ende nicht mehr was ich da gerade gelesen habe. Die Handlung plätschert vor sich hin und die Dialoge sind flach und ohne Inhalt, wodurch sich die Handlung einfach in die Länge zieht. Da aber nur über belanglose Dinge gesprochen wird hat man gleichzeitig das Gefühl die Romanze zwischen Olivia und Nick wird total gehetzt und basiert im Grunde auf gar nichts. Ich habe nicht mit den beiden mitgefühlt. Sie kamen mir nicht wie Erwachsene vor - generell liest sich alles ein bisschen wie das übliche Highschool Drama und um ehrlich zu sein war es mir ziemlich egal ob die beiden am Ende nun zusammen kommen oder nicht. Auch wurde versucht wichtige und ernstzunehmende Probleme und Erfahrungen zu thematisieren - so beispielsweise Mobbing und Slutshaming - was im Endeffekt aber nur sehr halbherzig umgesetzt wurde. Man kauft diesen Charakteren einfach nichts ab, alles wirkt irgendwo melodramatisch und unangenehm. Immer wieder wurden Handlungspunkte eingebaut, die für Drama sorgen sollten und dann doch einfach fallen gelassen wurden. So endet beispielsweise ein Kapitel damit, dass Olivias Mutter dramatisch verkündet, dass es anscheinend etwas über Olivias Vater gibt, das sie ihr verschwiegen hat. Auf den nächsten Seiten stellt sich dann jedoch recht beiläufig heraus, dass [SPOILER] ihr Vater sie noch ein paar Mal angerufen hat, nachdem er die Familie verlassen hat. Ich weiß nicht ob man nachvollziehen kann, was ich sagen will, aber meiner Meinung nach wurde hier das versprochene Drama recht enttäuschend fallen gelassen. Das Ende ist leider auch nicht wirklich rund. Man hat das Gefühl viele Nebenhandlungen haben keinen richtigen Schluss gefunden. Einige Nebencharaktere wurden absurd häufig erwähnt, haben dafür aber nie wirklich eine relevante Rolle gespielt. Wieder wurden Handlungsstränge einfach fallen gelassen und nur die nötigsten davon aufgeklärt. Nun ja, das ist wohl eine der längsten und definitiv die unstrukturierteste Rezension, die ich je geschrieben habe. Das alles waren einfach Gedanken, die ich während des Lesens angesammelt habe. Ich möchte das Buch auch gar nicht verteufeln, es war einfach nichts für mich. Womöglich verliebt sich der/die nächste Leser*in in alles, was ich eben kritisiert habe.

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