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Tintenkatze

Posted on 10.4.2021

Am Anfang erklärt die Autorin direkt, dass es sich bei „Pichoncita“ eher um seichtere Dark Romance handelt. Mich wunderte das erst etwas, weil der Lesende direkt in Leilas PoV einsteigt und ihr Sklavenleben kennenlernt inkl. Vergewaltigung und Erniedrigung. Klang für mich im ersten Moment gar nicht so seicht, nun, bis Esteban ins Spiel kommt. Hier kristallisieren sich dann auch die verschiedenen Gefühlsebenen heraus. Leilas schlimme Erlebnisse werden nicht romantisiert, während das Verhältnis zu Esteban Leila wieder ins normale Leben zurückführt. Wer an dieser Stelle auf harte Sexszenen hofft ist fehl am Platz. Alles ist sehr ästhetisch und romantisch beschrieben. Es wird nicht pausenlos gerammelt, es ist einfach immer sehr passend, sowohl zeittechnisch, als auch beschrieben. Leilas und Estebans Entwicklung ist gut zu beobachten, allerdings dachte ich zwischendurch: ach Mensch, irgendwas fehlt. Und dann kam das Ende. DAS war das Highlight. Das war das, was gefehlt hat. Während die Mitte seicht vor sich hin plätscherte, kam das Ende unerwartet und setzte das i Tüpfelchen drauf. Ein wirklich gut gelungener Roman mit wenig Dark Romance, aber viel Herz.

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