buchkenner
Meinung: Fair Play behandelt hochaktuelle Themen und ist eine Art „Die Welle 2.0“. Wer die Welle kennt, weiß das es dort um ein Experiment mit Schülern und vor allem um Gruppendynamik geht. Hier ist dieses Experiment in eine moderne Umgebung mit Social Media, Influencern und Fridays for Future eingeflochten worden. Denn Umwelt und Naturschutz sind zentrale Themen der App und jeder Verbrauch wird aufgezeichnet. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von vier Schülern, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Eine sehr gut Art der Erzählung in diesem Fall, da eine einzelne Perspektive deutlich weniger Reiz geboten hätte. Wir erleben, wie die Vier mit der App, mit sich selbst und miteinander umgehen. Erleben ihren Alltag, aber auch ihren Ehrgeiz, den Wettbewerb zu gewinnen. Wirklich sympathisch ist dabei von den Figuren eigentlich niemand. Das macht mir hier aber wenig aus, da dies für eine gelungene Umsetzung der Geschichte nicht unbedingt notwendig ist. Viel wichtiger sind die unterschiedlichen Standpunkte und damit auch die Sichtweisen der Probanden. Allgemein haben der Schreibstil und die verschiedenen Protagonisten dafür gesorgt, dass das Buch sehr kurzweilig zu lesen ist. Ich mochte das Setting und die Erzählweise, auch wenn der letzte Sogfaktor nicht eingetreten ist. Dazu hat die Autorin einfach zu wenig Nähe hergestellt. Man bleibt als Leser einfach mehr Zuschauer als Teil der Gruppe. Trotzdem konnte mich das Buch unterhalten und ist für heutige Jugendliche sicher eine ebenso wichtige Lektüre, wie es für mich damals die Welle war. Zum einen wegen der Umwelt noch viel wichtiger aber, wegen dem Influencing, das für Jugendliche eine nicht zu unterschätzende Gefahr darstellt. Fazit: Ein gutes Buch mit aktuellen und wirklich wichtigen Themen. Ein klare Kaufempfehlung an Eltern für ihre Kinder.